Wintersport in den Alpen: Schweizer Forscher prophezeien dramatischen Schwund der Schneesicherheit
In den kommenden Jahrzehnten wird die Hälfte aller Skiorte in den Alpen ihre Schneesicherheit verlieren. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wirtschaftsgeographen der Universität Zürich, die das neue GEO Special zum Thema „Die großen Berge der Erde“ präsentiert. Demnach könnte aufgrund der Klimaerwärmung die Grenze der Schneesicherheit von derzeit gut 1200 Metern auf 1600 bis 2000 Meter in den nächsten 30 bis 50 Jahren klettern.
Schon heute ist die Null-Grad-Grenze im Vergleich zum Jahr 1900 um etwa 250 Meter in die Höhe gestiegen. Ließen sich von München noch in den 1970er Jahren in einer Autostunde Gebiete mit guten Schneeverhältnissen erreichen, fährt man inzwischen nicht selten drei oder vier Stunden – bis in die Hochalpen.
Die Wintersportmetropolen reagieren auf den ausbleibenden Schnee, indem sie Seilbahnen und Lifte in immer größere Höhen hinauf treiben, neuerdings auch wieder in Gletschergebiete, die lange Zeit streng geschützte Rückzugsareale für Tiere und Pflanzen waren. Denn laut Umfragen würde fast die Hälfte der Skigäste den angestammten Urlaubsort wechseln, wenn dieser keine Schneesicherheit mehr bieten könnte.
Der Wettkampf um zahlende Wintersportgäste ist heute schon hart. Trotz Trendsportarten wie Snowboarding und Carving stagniert die Zahl der Skitouristen seit Mitte der 1980er Jahre. Visionäre planen mittlerweile schon für die Zeit nach dem Schnee: Mit Wellness im Zengarten, Indoor-Skihallen und avantgardistischer Architektur auf den Gipfeln.
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