Verband deutscher Schulgeographen (VDSG) besorgt über die Situation des Schulfaches Geographie.
Forderungen zu einer neuen Oberstufe von Anette Schavan stoßen beim VDSG auf Unverständnis.
Der Verband Deutscher Schulgeographen kritisiert Äußerungen der baden-württembergischen Kultusministerin und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der CDU Anette Schavan zur „Neuordnung der Oberstufe“ an Gymnasien. Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz hat sich in der Presse dafür ausgesprochen, dass künftig sieben Fächer verbindlich bis ins Abitur belegt werden müssten: Deutsch, Mathematik, zwei Naturwissenschaften, zwei Fremdsprachen und Geschichte.
Entgegen früheren Äußerungen unter anderem vonseiten des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, die geowissenschaftliche und geographische Bildung zu verstärken, fordert Anette Schavan erneut nicht die Verbindlichkeit des Faches Geographie. Dies widerspricht nach Auffassung des Verbands Deutscher Schulgeographen Forderungen der deutschen Wirtschaft nach Verstärkung der wirtschaftlichen Bildung und dem allgemeinen Bestreben nach mehr politischer Bildung.
Die moderne Geographie unterrichtet die Schülerinnen und Schüler über die natürlichen und sozioökonomischen Gegebenheiten nicht nur im lokalen und regionalen Umfeld, sondern auch in der globalen Dimension. Inhalte wie Orientierung auf der Erde, Plattentektonik und Vulkanismus, Klima und Böden, Wirtschaft und Raumentwicklung sind wesentliche Aspekte allgemeiner Bildung und Inhalte des Geographieunterrichts. Geschichte vollzieht sich im Raum.
„Mit mindestens gleich großer Berechtigung wie über Hannibal, Kaiser Wilhelm und Hitler müssen die Schülerinnen und Schüler über die heutigen Gegebenheiten und Notwendigkeiten des Lebens sowie auf ihrer Grundlage über die möglichen Chancen des wirtschaftenden Menschen in seinem Umfeld unterrichtet werden“, so Eberhard Schallhorn, Bundesvorsitzender des Verbands Deutscher Schulgeographen.
Kenntnisse über die regionalen und globalen wirtschaftlichen Gegebenheiten und Verflechtungen des Heimatraumes vermittelt der Geographieunterricht in der Schule. Eine Teilnahme am politischen Geschehen nicht nur der eigenen Kommune setzt Kenntnisse über die räumlichen Gegebenheiten voraus; politisches Handeln beeinflusst die Wirtschaft und verändert den Raum. Der Geographieunterricht richtet die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler auf diese Veränderungen und weckt damit ihr politisches Interesse.
Nach Jahrzehnten der Ausdünnung des Schulfaches Geographie/Erdkunde – gerade auch im Bundesland Baden-Württemberg – hält es der Verband Deutscher Schulgeographen für unverzichtbar, zur Stärkung interdisziplinärer Methodik sowie allgemeiner und politischer Bildung dem Fach in den Schulen wieder stärkeres Gewicht zu geben.
Ansprechpartner:
Verband Deutscher Schulgeographen e.V.
1. Vorsitzender
Dr. Eberhard Schallhorn
Breslauer Straße 34, 75015 Bretten
Tel.: (07252) 95 73 36
E-Mail: schallhorn@erdkunde.com
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