Deutschland steht bei Meeresforschung weltweit an der Spitze
25-jähriges Jubiläum des Alfred-Wegener-Instituts
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn sieht Deutschland in der Meeres- und Polarforschung international an führender Stelle. „Deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler leisten mit exzellenter Infrastruktur hervorragende Arbeit“, sagte die Ministerin am Freitag in Bremerhaven anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Alfred- Wegener-Instituts (AWI).
Nur mit dem Wissen über Klima und Erde könnten Menschen vor Katastrophen geschützt und die Umwelt bewahrt werden, betonte Bulmahn. Dies habe die verheerende Tsunami-Katastrophe im vergangenen Dezember vor Augen geführt. „Mit der Initiative der deutschen Wissenschaft unter Beteiligung des AWI werden wir in diesem Jahr ein Frühwarnsystem aufbauen, was die fürchterlichen Folgen in Zukunft verhindern kann.“ Die Bundesregierung habe dafür 45 Millionen Euro zugesagt.
Bulmahn hob die Bedeutung der Polarforschung für das Wissen über komplexe Wechselwirkungen zwischen Ozeanen, Eis und Atmosphäre hervor. Mit der neuen Neumayer-Station in der Antarktis erhalte das AWI eine international einzigartige Infrastruktur. „Nach der positiven internationalen Bewertung rechne ich mit der Genehmigung für den Start der Bauarbeiten noch im Herbst.“ Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) investiere darin rund 30 Millionen Euro. Deutschland leiste so einen erheblichen Beitrag für das internationale Polarjahr 2007/2008.
Die Ministerin sicherte der Polar- und Meeresforschung auch weiterhin ihre Unterstützung zu. Zu den nächsten wichtigen Terminen des Jahres gehört die Taufe eines neuen eisrandfähigen Forschungsschiffes am 26. Juli im schleswig-holsteinischen Schacht Audorf. Es wird den Namen der deutschen Naturforscherin Maria Sybilla Merian tragen und verstärkt als Spezialschiff die deutsche Forschungsflotte. Der BMBF trägt 42,3 Millionen Euro der Gesamtkosten des Schiffbaus von 56,4 Millionen Euro.
Im August wird der Wissenschaftsrat über die Pläne des AWI und einiger europäischer Partner für den Bau des eisbrechenden Bohrschiffes Aurora Borealis beraten. Das Schiff soll vor allem im arktischen Ozean bohren, der für die Meeresforscher noch weitgehend unbekannt ist.
Dem AWI stehen als Großforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMBF für die Polar- und Meeresforschung in diesem Jahr rund 105 Millionen Euro zur Verfügung.
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