Simulationsmodell soll Riesenwellen vorhersagen

Wissenschaftler der University of Rhode Island wollen mit einem 30 Meter Wellenbecken Erschütterungen simulieren, die durch Unterwasserbeben ausgelöst werden. Das Projekt dient dem besseren Verständnis von Tsunamis (Riesenwellen) und wird von der National Science Foundation mit 204.000 Dollar unterstützt. Bis zum Jahr 2003 will das Team um Stephan Grilli ein Computermodell entwickeln, das online Forschern, Rettungsteams und Tsunami-Warneinrichtungen als Simulations- und Vorhersagemodell dienen soll.

Das Computermodell besteht aus einer Modellserie und basiert zum Teil aus Ergebnissen vergangener Tsunamis und auf Experimenten im Wellenbecken. Ein Modell soll zeigen, wie Erdbeben Sedimente bewegen, ein anderes konzentriert sich auf die Physik der resultierenden Wasserbewegung. Ein drittes Modell dient der Vorhersage der durch die Welle ausgelöste Überflutung. „Innerhalb von zehn Jahren werden zwei bis drei Mal hunderte Menschen von Tsunamis getötet. Allein 1998 starben 2.000 Menschen in Papua Neu Guinea“, so Grilli.

Das Wort „Tsunami“ stammt aus dem Japanischen und ist ein Fachbegriff für Wellen mit extrem großer Wellenlänge, die durch plötzliche Verdrängung von Wasser ausgelöst werden. Die bei weitem häufigste Ursache für Tsunamis sind heftige Erdbeben. Daher wird auch der pazifische Raum am häufigsten von ihnen heimgesucht. Die Welle kann eine Geschwindigkeit von 1000 km/h erreichen, so dass die Flutwelle innerhalb weniger Stunden den Pazifik überqueren kann. In Ausnahmefällen können Tsunamis Höhen von 30 Meter erreichen und besitzen dann unvorstellbare Zerstörungskraft. Tsunamis, die den gesamten Pazifik betreffen sind selten, sie treten ca. alle zehn bis zwölf Jahre auf. Bei starken Erdbeben im pazifischen Raum ergeht automatisch eine Tsunami-Warnung an die Anwohner der Küste. Sie werden aufgefordert höheren Grund aufzusuchen. Die Vorwarnzeit beträgt je nach Entfernung zum Erdbebenherd wenige Minuten bis einige Stunden.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.monitor

Weitere Informationen:

http://www.uri.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Blühende Mandelplantage in Australien

Mehr als Ernährung: Die Qualität wird durch Bestäuber bestimmt

Ein neuer Blick auf die Besonderheiten von Kulturpflanze-Bestäuber-Wechselwirkungen Die Bestäubung durch Tiere trägt zu einem Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion bei, doch inwieweit die Identität von Bestäubern, Pollen und Kulturpflanzensorten die…

Dr. Sanjai Karanth bei Arbeiten am Rasterkraftmikroskop

Enhancing Plant-Based Foods‘ Texture with Field Beans

Forschende des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München haben erstmals untersucht, wie aus Ackerbohnen gewonnene Proteinstrukturen auf ein zelluläres Modellsystem für orale, menschliche Tastzellen wirken. Hautsinneszellen dieser Art…

Kakaoplantage des Projekts „Ökologische Intensivierung und Multifunktionalität von genetisch diversen Kakao-Agroforstsystemen in peruanischen Landschaften (Eco-Cacao)“. Baumkulturen wie diese bieten wichtige Einkommensquellen für Einheimische und können – mit nachhaltigen Strategien – die Artenvielfalt schützen.

Biodiversität, Klima und Lebensgrundlagen: Nachhaltige Praktiken für eine grünere Erde

Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen ruft Politik zu mehr Handeln auf Baumkulturen – zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Oliven, Nüsse, Kaffee und Kakao – bedecken weltweit mehr als 183 Millionen…