Europäische Gletscher: Das Ende naht

Die Gletscher in den Bergen weichen heute drei Mal schneller zurück als in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhundertes. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des World Glacier Monitoring Service gekommen. Durchschnittlich verloren sie 2005 rund 66 Zentimeter an Dichte. Dieser Rückgang ist ein 1,6 Mal höher als der jährliche Durchschnitt für die neunziger Jahre und drei Mal so hoch wie in den achtziger Jahren. Laut Michael Zemp sind diese Werte alarmierend aber nicht wirklich überraschend. Sie entsprächen dem Trend der letzten 25 Jahre.

Wirklich beunruhigende Ergebnisse liefert die Analyse der letzten 150 Jahre im Kontext der letzten 10.000 Jahre der Geschichte der Gletscher. Die Berggletscher erreichten 1850 ihre maximale Ausdehnung. Seit damals haben sie 50 Prozent ihrer Ausdehnung verloren und haben heute die geringste Ausdehnung seit 10.000 Jahren.

In diesem Zeitraum stiegen die Temperaturen weltweit um rund 0,8 Grad an. Es wird laut New Scientist erwartet, dass eine groß angelegte Studie des International Panel on Climate Change (IPCC), am kommenden Freitag einen weiteren Anstieg der Temperaturen bis zum Jahr 2100 vorhersagen wird. Diese Studienergebnisse gehen von einer weiteren Erwärmung zwischen zwei und vier Grad aus. Das WGMS erwartet, dass ein weiterer Temperaturanstieg der Temperaturen in Europa dazu führen wird, dass die Alpen weitere 80 Prozent ihrer Gletscher verlieren. Sind die Temperaturvorhersagen korrekt, werden laut Zemp nur noch die größten und höchsten Gletscher das 21. Jahrhundert überleben.

Das WGMS beobachtet 30 Gletscher in neun Gebirgsregionen auf der ganzen Welt. Die gesammelten Daten weisen darauf hin, dass die Gletscher in den europäischen Alpen am schnellsten zurückgehen. Seit dem Jahr 2000 haben sie durchschnittlich einen Meter verloren. Seit 1980 sind es insgesamt 19 Meter. Heute sind sie durchschnittlich nur noch 30 Meter tief. Zemp geht davon aus, dass die IPPCC-Studie entgegen den kursierenden Gerüchten alle aktuellen Daten berücksichtigen wird. Er selbst übermittelte im Sommer 2006 eine Studie und glaubt, dass sie ein Teil der angekündigten Veröffentlichungen sein wird.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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