Globale Erwärmung heizt Artensterben an
Die steigenden Temperaturen auf dem Planeten Erde, die in den kommenden Jahrzehnten befürchtet werden, könnten Berechnungen britischer Forscher zufolge zu einem Massensterben führen.
In den vergangenen 520 Mio. Jahren war es zumindest so, dass während der Warmzeiten die Artenvielfalt relativ gering war, während Eiszeiten zu einem Anstieg der Biodiversität führten, berichten die Forscher um Peter Mayhew von der University of York in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Proceedings of the Royal Society B.
Demnach lassen sich auch die fünf in der Erdgeschichte bekannten Massensterbe-Ereignisse deutlich mit den höheren Temperaturen in Zusammenhang bringen. „Wenn die Menschen den Planeten weiterhin durch Treibhausgasemissionen einheizen, bedroht dies die Artenvielfalt“, meint Mayhew. Das bedeutet nämlich auch, dass es in Zukunft ein solches Massensterben geben könnte. „Unsere Resultate beweisen, dass das globale Klima zu substanziellen Veränderungen geführt hat und auch führen wird.“
Die Forscher unternahmen eine umfangreiche Vergleichsanalyse von Temperaturen und Artenvielfalt in den vergangenen 520 Mio. Jahren. Sie verglichen Daten der marinen und terrestrischen Vielfalt mit den geschätzten Oberflächentemperaturen der Meere. Das Ergebnis war interessant: Vier der fünf großen Massensterben konnten mit dem Anstieg der Temperaturen in Verbindung gebracht werden. Zu diesen Zeiten stiegen die Temperaturen und die Niederschläge. Auch das größte Massensterben am Ende des Perm vor rund 251 Mio. Jahren – damals starben rund 95 Prozent aller vorhandenen Arten aus – war mit einer solchen Warmphase verbunden.
Unbekannt ist allerdings, welche Mechanismen dafür sorgen, dass solche Warmphasen zu einem Massensterben führen. Es sei schwierig von einer Statistik unmittelbar auch auf zukünftige Ereignisse zu schließen, dennoch werde sich die Erwärmung negativ auf die globale Biodiversität auswirken, schreiben die Forscher. „Im schlimmsten Fall können wir das in wenigen Generationen mit eigenen Augen beobachten“, meint Mayhew.
„Langzeitzusammenhänge wie wir sie hier hergestellt haben, blieben bisher aus“, meint Studien-Co-Autor Tim Benton von der University of Leeds. Die meisten bisherigen Studien haben sich lediglich mit kurzen geologischen Perioden in abgeschlossenen geographischen Gebieten und wenigen Organismen beschäftigt.
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