Bonner Forscher stellen Geoportal für Westafrika vor
„Dieses Geoportal ist enorm hilfreich“, sagt Jacqueline Zoungrana, Direktorin der nationalen Wasserbehörde in Burkina Faso. „Wir brauchen dringend Daten, um bessere Entscheidungen im Bereich Wassermanagement treffen zu können. Dieses Geoportal liefert nicht nur umfangreiche, qualitativ aussagekräftige Datensätze, sondern auch die Möglichkeit derer Verknüpfung und interaktiven Anwendung.“
ZEF-Vertreter präsentierten das Geoportal kürzlich in Burkina Faso vor Jacqueline Zoungrana und etwa 20 ihrer westafrikanischen Kollegen. Die Wissenschaftler arbeiten im GLOWA Volta Projekt, das vom ZEF geleitet und durchgeführt wird. Sie organisieren nun eine Reihe von Trainings für regionale Nutzer, Stake holder und Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Verbände im Bereich Wasserressourcen, um ihnen die Ergebnisse aus dem Projekt näher zu bringen. Das Projekt im westafrikanischen Voltabecken ist Teil des Rahmenprogramms „Global Change and the Hydrological Cycle“, das im Jahre 2000 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiiert wurde.
„In das Geoportal sind inzwischen etwa 400 Datensätze eingeflossen. Wir streben um die 1.000 an“, erzählt Antonio Rogmann, Geograf im GLOWA Volta Projekt, und verantwortlich für das Geoportal. „Dies sind hydrologische und meteorologische Messdaten, Daten zu Landnutzung, Vegetation und Vegetationsänderungen, Boden, aber auch zu Bevölkerung, Haushalten und deren Konsumverhalten. Das besondere an diesem Portal sind vor allem die bislang etwa 60 interaktiven Karten. Diese können mit den Daten so verknüpft werden, dass man als Nutzer je nach Bedarf auch neue Karten erstellen kann.“
Grundlage für bessere Entscheidungen
„Dieses Portal ist für Westafrika einmalig“, sagt Jacqueline Zoungrana begeistert. „Jetzt haben wir eine Basis, auf der wir weiter arbeiten können. Wir brauchen solche Daten, um bessere Entscheidungen treffen zu können beim Management unserer Wasserressourcen. Wenn wir zum Beispiel wissen, wie viel Wasser aus einem Stausee abfließt, können wir einschätzen, wie viel davon für Strom, Industrie und für Haushalte zur Verfügung steht. Die Wissenschaftler liefern aber nicht nur das nötige Wissen, sondern zeigen uns auch, wie wir dieses Projekt in Zukunft selbständig weiterführen können.“
„Wissenskooperation und -transfer ist eine zentrale Komponente in unserem Forschungsprojekt, das sich mit den regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels befasst“, sagt Professor Dr. Paul Vlek, Projektleiter und Direktor am ZEF. „Dies haben wir nicht nur durch den Aufbau von Forschungskooperationen und institutionellem Know-how getan, sondern vor allem mittels unseres Ausbildungsprogramms. Wir haben im Projekt insgesamt 81 Studenten ausgebildet, davon 44 im Rahmen des Doktorandenprogramms am ZEF.“ Von ihnen sind etwa 80 Prozent in ihre westafrikanische Herkunftsregion zurückgekehrt. Vlek weiter: „Jetzt, in der Abschlussphase unseres Projekts, kommt es auf die Verstärkung und Fortführung von Süd-Süd-Kooperationen an. Das Projekt insgesamt und insbesondere die Einführung des Geoportals haben lokale und regionale Institutionen zusammen geführt, die sonst nicht oder nicht in diesem Maße mit einander kooperiert hätten. Unsere Partner vor Ort werden sich jetzt um die Weiterf ührung und Feinabstimmung kümmern“.
Kontakt:
Alma van der Veen
Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn
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