Die Küste im Blick: Jetzt auch als App
Das Küstenbeobachtungssystem COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas) ist eines der weltweit umfangreichsten Beobachtungssysteme. Es umfasst zahlreiche Messstationen in der Nordsee, die eines der am stärksten genutzten Küstengebiete der Welt ist, und vor Spitzbergen, das vom Klimawandel stark betroffen ist.
Mit der gerade erschienenen, interaktiven COSYNA-App „Die Küste im Blick“ können Interessierte aktuelle Livedaten der COSYNA-Messstationen zu Wellenhöhe, Wassertemperatur oder Salzgehalt direkt auf ihrem Tablet empfangen. Die App ist für das iPad sowie für Geräte mit Android-Betriebssystem in den jeweiligen Stores kostenlos erhältlich. Die universelle App für sämtliche Endgeräte ist zu finden unter http://webapp.hzg.de.
Es ist ein wesentliches Ziel des Küstenbeobachtungssystems COSYNA die wissenschaftlichen Messungen und Vorhersagen für verschiedene Interessenten schnell und kostenlos nutzbar zu machen. Die von den Wissenschaftlern eingesetzten automatisierten Messsysteme umfassen Radartechnik, Messbojen oder Erdbeobachtungssatelliten und ermitteln die Strömungsverhältnisse, den Salz- oder Sauerstoffgehalt, die Temperatur, den Seegang oder die Konzentration von Algen in verschiedenen Wassertiefen.
Die erhobenen Daten speisen die Wissenschaftler in „Echtzeit“ in komplexe Simulationsmodelle ein, mit deren Hilfe der physikalische, ökologische und biogeochemische Zustand der Nordsee in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung abgeleitet wird.
Die App „Die Küste im Blick“ zeigt, wie die Deutsche Nordseeküste mit dem Beobachtungssystem COSYNA kontinuierlich beobachtet und erforscht wird. Neben den Messdaten stellt die App die verschiedenen Messinstrumente und Modellansätze von COSYNA vor und informiert über die Forschungsschiffe, die für COSYNA in der Nordsee im Einsatz sind. Auch zu Wellenmessbojen, Radargeräten, Unterwasserknoten und anderen Messsystemen der Küstenbeobachtung können sich die Nutzer mit Bildern und kurzen Texten zum wissenschaftlichen Hintergrund vertraut machen.
„Die App richtet sich vor allem an interessierte Laien“, erklärt Prof. Dr. Burkard Baschek, Institutsleiter am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Entwickelt worden ist die App dort in Zusammenarbeit mit der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. „Wir möchten mit der App einen unkomplizierten und schnellen Zugriff auf interessante Messdaten ermöglichen und über Aktivitäten der Küstenforschung informieren.“, so Baschek weiter.
„Die COSYNA-Daten werden in der Praxis herangezogen, um wissenschaftliche Fragen zu beantworten. Sie dienen aber auch der Information wirtschaftlicher und politischer Entscheidungsträger.“ sagt Dr. Holger Brix, Leiter des COSYNA-Projektmanagements. So wird im Rahmen von COSYNA beispielsweise mit Unternehmen aus der Offshore-Windenergiebranche bei der Entwicklung und Bewertung von Produkten zu Meeresströmungen und Wellen zusammengearbeitet.
Hintergrund
Das Beobachtungs- und Analysesystem COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas) wird am Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht entwickelt und koordiniert. Die Messgeräte und Plattformen werden gemeinsam mit zahlreichen Partner-Institutionen betrieben. Die Wissenschaftler schaffen mit ihrer Forschung die wissenschaftliche Basis, um Veränderungen an den Küsten einzuschätzen und arbeiten an den Grundlagen für ein nachhaltiges Küstenmanagement.
Ziel von COSYNA ist die Entwicklung eines integrierten Beobachtungs- und Modellierungssystems, das geeignet ist, den Umweltzustand der Küstengewässer von Nordsee und Arktis ständig zu beobachten und zu beschreiben. COSYNA stellt Daten und Datenprodukte zur Verfügung, die Behörden, der Wirtschaft und der Öffentlichkeit dabei helfen sollen, Routineaufgaben zu planen und zu bearbeiten, auf Notfälle zu reagieren und Trends zu bewerten. Wissenschaftliche Produkte und Infrastruktur werden in COSYNA entwickelt, um unser Wissen über die “globale Küste” und ihre regionalen Ausprägungen zu erweitern.
http://www.hzg.de/institutes_platforms/coastal_research/news/057932/index.php.de
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