Einblicke unter die Oberfläche des Mars
Wie bei einem Röntgenbild dringen die Strahlen einige Kilometer tief in die Oberfläche des Planeten ein und liefern Informationen über die Struktur, die Materialien und deren Zusammensetzung. Die Daten stammen vom der Raumsonde ESA Mars Express, die seit 2003 unermüdlich den Mars umkreist und immer wieder spektakuläre Bilder vom roten Planeten und spannende Informationen liefert.
„Für Wissenschaftler ist die Medusae Fossae Formation ein Mysterium“, sagt Prof. Rossi. „Wir wissen nicht, wie sie entstanden ist. Bisher konnte die Region nur in dem für das Auge sichtbaren Wellenlängenbereich betrachtet werden.“ Die Hypothesen über ihre Entstehung reichen von vulkanischer Asche über Ablagerungen von atmosphärischem Staub bis zu der Vermutung, es handele sich um eine ehemalige Polarkappe mit Rückständen von Materialien, wie sie noch am Nordpol des Mars zu finden sind.
In einer Studie, erschienen im renommierten Journal of Geophysical Research und gefördert vom EarthServer-Programm der Europäischen Union, weisen die Wissenschaftler nun eine dynamische geologische Geschichte und Diversität in der Region Lucus Planum nach.
Östliche und westliche Teile der mehrere hundert Kilometer großen Region bestehen aus Asche und Gesteinen, die vermutlich von einem nahegelegenen Vulkan stammen und sehr porös sind. Die Kruste im Nordwesten ist hingegen wesentlich dichter, ihre Zusammensetzung konnte aber eben so wenig genau bestimmt werden wie die des zentralen Bereichs.
Prof. Angelo Pio Rossi forscht seit eineinhalb Jahrzehnten über den Mars, der halb so groß wie die Erde und im Durchschnitt 228 Millionen Kilometer von ihr entfernt ist. „Was vor drei, vier Milliarden Jahren auf der Erde geschehen ist, lässt sich hier kaum noch nachweisen“, sagt er. „Auf dem Mars ist das anders, dort ist die älteste Geologie weitgehend unverändert.“
Fragen beantwortet:
Dr. Angelo Pio Rossi | Professor of Earth and Planetary Science an.rossi@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3153
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