Einzigartiger Wissensschatz an der BfG: 30 Jahre Weltdatenzentrum Abfluss
Unter der Schirmherrschaft der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) unterstützt das GRDC seit dem 14.11.1988 wasser- und klimabezogene Programme und Projekte der Vereinten Nationen, die wissenschaftliche Forschung sowie die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Gewässer und Einzugsgebiete.
Die Daten dienen auch zur Erkennung von Klimaveränderungen, der verbesserten Nutzung der weltweiten Wasserressourcen sowie der Planung von Wasserbauwerken und der Kalibrierung von Erdbeobachtungssatelliten.
Globales Wasserwissen in einer Datenbank
Welcher Anteil des Niederschlags gelangt in Bäche und Flüsse und wie viel fließt davon in welcher Zeit schließlich ins Meer? Hauptaufgabe des GRDC ist die weltweite Beschaffung, Harmonisierung, Speicherung und Bereitstellung sogenannter historischer Abflussdaten. Historische Daten sind in der Hydrologie keine „veralteten“, sondern nach der Messung von den jeweiligen nationalen Eignern geprüfte und gegebenenfalls korrigierte Werte.
Das macht die Daten für Wissenschaft und anwendungsorientierte hydrologische und klimatologische Studien besonders wertvoll.
Das Weltdatenzentrum verwaltet Zeitreihen von täglichen und monatlichen Abflusswerten, die an rund 10.000 Messstationen erfasst werden. Insgesamt umfasst die Datenbank Messwerte aus rund 415.000 Abflussjahren mit einer durchschnittlichen Zeitreihenlänge von 43 Jahren. Die frühesten Daten sind über 200 Jahre alt und stammen aus dem Jahr 1807.
Eine weitere Aufgabe des Datenzentrums ist die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung internationaler Standards zum hydrologischen Datenaustausch, Datenstrukturen und Metadaten. Darüber hinaus arbeitet das dreiköpfige GRDC-Team an der Erstellung und Pflege globaler anwendungsbezogener Datenprodukte und abflussbezogener Geoinformationen.
Diese können teilweise frei über die Homepage des GRDC abgerufen werden. Die Abflussdaten sind ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke verfügbar und werden nach vorheriger Anmeldung und Authentifizierung kostenfrei bereitgestellt.
Big Data in der Wissenschaft
„Das GRDC hat sich als zuverlässiger Datenlieferant und Partner bei der Erforschung des Klimawandels und bei der Bewirtschaftung grenzüberschreitender Gewässer und Einzugsgebiete bewährt“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG.
Es besteht ein wachsender Bedarf nach umfangreichen und aktuelleren Datenbeständen, um die globalen, regionalen und lokalen hydrologischen und umweltbezogenen Fragestellungen zu adressieren. Dies zeigen auch die zunehmenden Anfragen des GRDC, die im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent anstiegen.
„In den kommenden Jahren wird sich der Arbeitsschwerpunkt des Weltdatenzentrum Abfluss verschieben und die Rolle als Vermittler von geprüften hydrologischen Informationen noch größer werden“, sagt die BfG-Leiterin. Das GRDC wird damit auch in den kommenden Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur globalen Klimaforschung und als Datenlieferant für die internationale Forschungsgemeinschaft leisten.
Weitere Informationen:
https://www.bafg.de/GRDC/EN/Home/homepage_node.html
https://www.bafg.de/GRDC/EN/01_GRDC/13_dtbse/database_node.html
Ansprechpartner für fachliche Informationen:
Ulrich Looser, Leiter des Global Runoff Data Centre (GRDC), Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon: 0261/1306 5224, E-Mail: looser@bafg.de
Pressekontakt: Dr. Sebastian Kofalk (Pressesprecher), Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz, Fon: 0261/1306 5330, E-Mail: kofalk@bafg.de
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz.
Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft.
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