Feldversuch zur Rückförderung von CO2 am Pilotstandort Ketzin
Heute hat das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ einen Feldversuch zur Rückförderung von Kohlendioxid (CO2) in Ketzin begonnen. An seinem Pilotstandort zur wissenschaftlichen Untersuchung der geologischen Speicherung des Treibhausgases CO2 im brandenburgischen Ketzin/Havel wurden zwischen Juni 2008 und August 2013 insgesamt etwa 67.000 Tonnen CO2 in porösen Sandstein in einer Tiefe von 630 m bis 650 m gepumpt.
Im Rahmen des jetzt begonnenen Feldversuchs ist bis zum 28. Oktober 2014 die Rückförderung einer Masse von etwa 500 bis 1.000 Tonnen CO2 geplant.
Mit diesem Versuch wird zum einen eine Auflage des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe erfüllt: da für das Ketzin-Projekt eine Genehmigung für die Speicherung vorliegt, soll gezeigt werden, dass das CO2 auch rückholbar ist.
Zum anderen ist der Versuch aus wissenschaftlicher Sicht hoch interessant. Der Leiter des Zentrums für Geologische Speicherung am GFZ, Axel Liebscher, erläutert: „Am Pilotstandort Ketzin führen wir erstmals an einem CO2-Speicher die Rückförderung von CO2 unter wissenschaftlicher Begleitung durch.“
Während des Versuches werden die Druck- und Temperaturverhältnisse im CO2-Reservoir kontinuierlich überwacht und das rückgeförderte CO2 beprobt und analysiert.
Zudem führen Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) begleitende Untersuchungen durch und messen vor Ort Änderungen des atmosphärische CO2-Gehaltes.
„Mit dem Rückfördertest werden wir einen einzigartigen Datensatz generieren können, der im Nachgang des Versuches genau ausgewertet wird und zum Beispiel neue Einblicke in das Verhalten des CO2-Reservoirs gibt“, so Axel Liebscher.
Weitere Informationen zum Pilotstandort Ketzin: http://www.co2ketzin.de
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