Jacobs University unterstützt neue Kartierung von Mars, Merkur und Mond

Ansicht der erdzugewandten Mondseite um das Mare Imbrium, das Meer des Regens. Copyright: NASA/USGS

Die Verfahren und Techniken, die bei der geologischen Kartierung von Planetenoberflächen vorwiegend zur Anwendung kommen, stammen noch aus den 1970er-Jahren. Angesichts der großen Menge hochkomplexer Daten, die moderne Instrumente und Sensoren sammeln, bleibt somit viel Raum für Verbesserungen.

Zudem werden offizielle geologische Karten von Planeten fast ausschließlich von einer einzigen Regierungsorganisation in den USA herausgegeben; die Veröffentlichungen ziehen sich meist stark in die Länge.

„Es ist höchste Zeit, die Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu verbessern, ihre Bedeutung und den praktischen Nutzen für Raumfahrtmissionen zu steigern und Europas Rolle in diesem Kontext zu stärken“, sagt Dr. Angelo Pio Rossi, Professor of Earth and Planetary Science an der Jacobs University.

Geologische Karten geben die Beobachtungen und Auswertungen der Vorgänge an oder unter der Oberfläche planetarer Körper und ihrer Geschichte wieder. Sie sind somit ein direktes Hilfsmittel bei deren Erforschung. Innovativ ist bei diesem Projekt der Ansatz, Daten verschiedener Quellen zu nutzen.

Spektrale Daten, die elementare Zusammensetzung, das Alter der verschiedenen Krater und Informationen über die Beschaffenheit des Untergrunds fließen hierbei mit ein. Potenzielle Landeplätze und mögliche Ziele für künftige Missionen werden gekennzeichnet. Außerdem bilden sie die Basis für die geologische 3D-Modellierung des Untergrunds.

Die Jacobs University fungiert bei dem Projekt als eine Koordinationsstelle für die generelle Zusammenarbeit. Auch die Zusammenführung und der Austausch von Daten, d. h. die detaillierte Integration, Visualisierung und Interpretation verschiedener 2D- und 3D-Datensätze zur geologischen Auswertung, erfolgen unter ihrer Leitung.

An „PlanMap“, so der Name des Projekts, ist ein internationales Team von Wissenschaftlern beteiligt. Neben der Jacobs University sind die Università degli Studi di Padova und das Istituto Nazionale di Astrofisica (beide Italien), die Open University (UK), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Deutschland) und das Centre National de la Recherche Scientifique (Frankreich) dabei. Das Projekt wird aus dem EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 über einen Zeitraum von 36 Monaten finanziert.

Weitere Informationen:
http://www.planmap.eu
https://twitter.com/planmap_eu

Fragen beantwortet:
Dr. Angelo Pio Rossi | Professor of Earth and Planetary Science
an.rossi@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-3153

Buch:
Planetary Geology, Hrsg. Angelo Pio Rossi und Stephan van Gasselt, Springer, ISBN 978-3-319-65177-4, 433 Seiten.

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Thomas Joppig | Jacobs University Bremen gGmbH
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