Walfossil gibt Aufschluss über die Hebung Ostafrikas und den Klimawandel
Dr. Henry Wichura vom Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam und seine Kollegen untersuchten den Schädel eines Schnabelwals aus der heutigen Turkana-Region in Kenia – 740 Kilometer im Landesinneren und auf einer Höhe von 620 Metern. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie jetzt in der renommierten Fachzeitschrift PNAS.
Das 17 Millionen Jahre alte Fossil wurde 1964 während einer Expedition gefunden und ausgegraben. Erst elf Jahre später ist es öffentlich gezeigt worden. Danach galt es für mehr als 36 Jahre als verschollen. In einer Kollektion für besonders große Fundstücke wurde es 2011 wiederentdeckt.
Das Fossil repräsentiert einen tieftauchenden Meeressäuger innerhalb der Walfamilie. Dr. Henry Wichura und seine Kollegen berichten, dass das Tier sich während seiner Wanderung entlang der Ostafrikanischen Küste in einem bedeutenden Flusssystem verirrte und etwas über dem Meeresspiegel, aber weit im Landesinneren strandete.
Die Ostafrikanische Region war vor 17 Millionen Jahren relativ flach und durch häufigen Regenfall gekennzeichnet. Die Flora wies eine regenwaldähnliche, sehr dichte Vegetation auf und bildete das Habitat diverser Säugetierarten, einschließlich früher Primaten.
Die Hebung Ostafrikas führte zu trockeneren Umweltbedingungen, offenen Habitaten und förderte vermutlich die Entwicklung des aufrechten Ganges, so die Wissenschaftler.
Kontakt: Dr. Henry Wichura, Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
Telefon: 0331 977-6251
E-Mail: wichura@geo.uni-potsdam.de
Article #14-21502: “A 17 million year old whale constrains onset of uplift and climate change in East Africa” by Henry Wichura et al.
Foto: Walfossil zum Zeitpunkt der Wiederentdeckung 2011 (Foto: Louis L. Jacobs, Southern Methodist University)
Medieninformation 17-03-2015 / Nr. 031
Antje Horn-Conrad
Universität Potsdam
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