Arbeitsmarktbedingungen beim Übergang in die Altersrente – Regionale Unterschiede
Je nach Wirtschaftsraum unterscheidet sich die Marktlage beträchtlich. So können gerade in der Spätphase des Erwerbslebens, in der die Mobilität niedriger ist, sozialräumliche Bedingungen wie die Siedlungsdichte Chancen und Risiken des Übergangs in die Altersrente prägen.
Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) im neu erschienenen Altersübergangsreport.
Die Ost-West-Unterschiede sind immer noch sehr ausgeprägt, doch auch innerhalb der beiden Landesteile gibt es erhebliche regionale Differenzen, stellten die IAQ-Forscher Dr. Sarah Mümken und Dr. Martin Brussig fest. In Westdeutschland, wo die Arbeitslosenquote niedriger ist, beginnt der Ruhestand meist später. Im Osten ist es umgekehrt. Ostdeutsche Frauen gehen am frühesten in Rente. Da sie erheblich mehr gearbeitet haben, erfüllen sie eher die Voraussetzungen dafür als Frauen in Westdeutschland.
Junge Pensionäre: Im Raum Braunschweig und Ingolstadt, aber auch an der Mecklenburgischen Seenplatte wurden die Männer im Durchschnitt bereits mit 62,7 Jahren berentet. In Hamburg sind die Männer mit 64,1 Jahren beim Renteneintritt am ältesten. Schleswig-Holstein Nord, Bonn und Hochrhein-Bodensee erreichen ein Durchschnittsalter von 64 Jahren.
Ältere Arbeitslose werden heute intensiver gefördert als früher. Aber noch immer sind sie in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit tendenziell benachteiligt. In diesen Landesteilen müssen sich Ältere offenbar nicht nur einer schlechteren Arbeitsmarktlage stellen, sondern auch ihre Chancen, dabei unterstützt zu werden, fallen schlechter aus. „Damit regionale Benachteiligungen nicht weiter verschärft werden, wäre hier eine gezielte und effektive Förderung wünschenswert“, schlagen die Forscher vor.
Das IAQ berichtet in unregelmäßiger Folge über Ergebnisse des „Altersübergangs-Monitors“, der von der Hans-Böckler-Stiftung und dem Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert wird.
Weitere Informationen: http://www.iaq.uni-due.de/auem-report/
Dr. Sarah Mümken, Tel. 0203/379-2365, sarah.muemken@uni-due.de; PD Dr. Martin Brussig, Tel. 0203/379-3931, martin.brussig@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de
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