Starke Soziologie in der Leibniz-Gemeinschaft
Der Wissenschaftsrat hat die Forschungsqualität des „Sozio-oekonomischen Panels“ (SOEP) als exzellent bewertet. „Das Rating der Soziologie in Deutschland zeigt eindrucksvoll, dass sehr guter wissenschaftlicher Service und Beratung mit exzellenter Forschungsqualität verbunden sein kann – und sollte“, kommentierte der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Ernst Th. Rietschel, das Ergebnis.
Das SOEP ist eine Leibniz-Serviceeinrichtung. Nur noch zwei weitere Einrichtungen in Deutschland erreichen diese Spitzenbewertung: das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (Köln) und die Universität Mannheim.
Der Wissenschaftsrat erstellte 2007 und 2008 erstmals ein „Forschungsrating“, das heißt, er evaluierte die Forschungsleistung in den Fächern Chemie und Soziologie. Da die am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) angesiedelte Serviceeinrichtung SOEP überwiegend soziologische Forschungsarbeiten, unter Einschluss der Methodik empirischer Forschung, durchführt, wurde sie mit ihrem gesamten Forschungs-Output in das Soziologie-Rating einbezogen.
Das SOEP stellt Daten für viele sozial-, wirtschafts- und verhaltenswissenschaftliche Disziplinen bereit und ist ein Beispiel für eine interdisziplinäre Forschungseinheit, wie sie gerade in außeruniversitären Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft häufiger zu finden sind.
„Auch unsere eher ökonomisch ausgerichteten Forschungsarbeiten haben sicherlich mit zu dem exzellenten Ergebnis beigetragen, das der Wissenschaftsrat festgestellt hat“, erklärt dazu der Leiter des SOEP, Professor Gert G. Wagner. Er fügt hinzu: „Interdisziplinäre Arbeit ist ja gerade für Leibniz-Institute typisch.“ Forschungsthemen des SOEP sind zum Beispiel Bildungsmobilität, Verteilung sozialer Schichten und der Einkommen, Armut und Reichtum, Integration von Zuwanderern, Wohnqualität, und Lebenszufriedenheit.
Auch zwei Abteilungen des Wissenszentrums Berlin (WZB) wurden evaluiert. Auch das WZB ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert. Die soziologische Forschungsqualität wurde mit „gut“ bewertet, im Bereich Wissensvermittlung und -verbreitung erreichte das WZB die Höchstnote („überdurchschnittlich“).
Die unabhängige Bewertungsgruppe des Wissenschaftsrates unter dem Vorsitz von Friedhelm Neidhardt (ehemals WZB) hat 54 Universitäten und drei außeruniversitäre Einrichtungen mit insgesamt 254 Soziologie-Einheiten bewertet. In nur drei der 57 Einrichtungen wurde die Forschungsqualität insgesamt mit exzellent bewertet.
Innerhalb der einzelnen Bewertungskategorien hat der Wissenschaftsrat keine weitere Reihung vorgenommen. Das Ergebnis des Ratings bestätigt, dass die Serviceeinrichtung SOEP zugleich auf höchstem Niveau forscht.
„Bei der Nachwuchsarbeit schneiden wir mit der Note ,gut' zwar zufriedenstellend, aber doch nur durchschnittlich ab“, erklärt SOEP-Leiter Gert G. Wagner. „Im Interesse des Nachwuchses wollen wir unsere Zusammenarbeit mit den Berliner Universitäten gezielt intensivieren. Die Leibniz-Gemeinschaft unterstützt uns darin vorbildlich.“
Der Wissenschaftsrat hat insgesamt fünf verschiedene Kriterien bewertet. Dabei schneidet das SOEP wie folgt ab:
o Forschungsqualität: exzellent
o Impact (absolute Sichtbarkeit des Forschungsoutputs; ein auch von der Größe einer Einrichtung abhängiger Indikator): sehr gut
o Effizienz (Impact durch Mitarbeiterzahl): exzellent
o Nachwuchsförderung: gut
o Transfer in andere gesellschaftliche Bereiche: überdurchschnittlich (das ist die höchste Kategorie, die für dieses – schwer messbare – Kriterium vergeben wurde)
o Wissensverbreitung: überdurchschnittlich (das ist die höchste Kategorie, die für dieses – schwer messbare – Kriterium vergeben wurde)
Für weitere Auskünfte stehen der Leiter des SOEP, Gert G. Wagner, Lehrstuhlinhaber für Empirische Wirtschaftsforschung an der TU Berlin, und Jürgen Schupp, Honorarprofessor für Soziologie an der FU Berlin, zur Verfügung (Tel. 030 89 78 92 83 und 030 / 89 78 92 38).
Kontakt
Leibniz-Gemeinschaft
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10117 Berlin
Tel.: + 49 (0) 30 20 60 49-42
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Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören 82 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Wissenschaft sowie sechs assoziierte Mitglieder. Leibniz-Institute bearbeiten gesamtgesellschaftlich relevante Fragestellungen strategisch und themenorientiert. Dabei bedienen sie sich verschiedener Forschungstypen wie Grundlagen-, Groß- und anwendungsorientierter Forschung.
Sie legen neben der Forschung großen Wert auf wissenschaftliche Dienstleistungen sowie Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Die Institute beschäftigen rund 13.700 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,1 Milliarden Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert.
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