Experten analysieren Stärken und Schwächen des Zivilengagements in Deutschland / Erste Ergebnisse im Frühsommer 2009
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend untersucht erstmals mittels wissenschaftlicher Begleitforschung die Vielfalt und die besonderen Wirkungen des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland.
Erstellt wird der Bericht zur Initiative ZivilEngagement „Miteinander – Füreinander“ durch das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); erste Ergebnisse sollen im Frühsommer 2009 vorliegen. Schwerpunkt der Untersuchungen ist der Zusammenhang von bürgerschaftlichem Engagement und familienunterstützenden Dienstleistungen.
Dabei geht es beispielsweise um Fragen, wie: Welche Strukturen für Engagement gibt es? Wie kann die Zivilgesellschaft helfen, die Herausforderungen des demografisches Wandels zu meistern? In welcher Form kann bürgerschaftliches Engagement die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen? Der Bericht soll dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen sowie Handlungsempfehlungen für Politik, Vereine und Verbände zu entwickeln.
„Bürgerschaftliches Engagement ist der Kitt unserer Gesellschaft, es sichert den Zusammenhalt zwischen den Generationen und ist gelebte Alltagssolidarität“, erklärt Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. „Wir wollen jedem Menschen noch bessere Möglichkeiten geben sich einzubringen – und zwar vor Ort und unter guten Bedingungen. Ein ganz entscheidender Baustein dazu ist die Initiative ZivilEngagement. Denn wir wissen: Geeignete Gestaltungs-, Einfluss- und Mitwirkungsmöglichkeiten sowie Freiräume für eigenverantwortliches Handeln steigern die Bereitschaft zum Engagement“, so die Bundesministerin weiter.
Das Bundesfamilienministerium hat die Initiative ZivilEngagement „Miteinander – Füreinander“ im August 2007 gestartet. Damit wird die Engagementpolitik stärker als bisher gebündelt und bekannt gemacht. Sechs Felder stehen im Fokus – darunter die Freiwilligendienste, die Infrastruktur sowie das Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Initiative vernetzt, berät und koordiniert die vielfältigen Aktivitäten und gibt gleichzeitig neue Impulse für die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Staat.
Mehr als 23 Millionen Menschen oder 36 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren engagieren sich in Deutschland bereits ehrenamtlich. Dazu zählt neben der Arbeit in mehr als 600.000 eingetragenen Vereinen und den rund 16.000 bürgerlich-rechtlichen Stiftungen auch das Engagement in fast 8.000 Genossenschaften, in Gemeinde- oder Kirchenräten sowie in befristeten Projekten oder der Nachbarschaft.
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