Gegensätze ziehen sich nicht an
Partnerwahl zielt auf Ähnlichkeiten ab
Die sprichwörtliche Suche nach dem reichen Ehegatten scheint nicht die Regel bei der Wahl des Lebenspartners zu sein. Amerikanische Forscher haben nämlich bei Untersuchungen der zwischenmenschlichen Beziehungen entdeckt, dass bei der Partnerwahl auf ähnliche Lebensumstände mehr geachtet wird als auf Gegensätze, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Die neue Studie spottet über die so häufig als Klischee gebrachten Vorurteile, dass Männer für die beste Form der Erhaltung der Gene junge, attraktive Frauen zum Gebären ihrer Kinder aussuchen und dass Frauen ältere, erfolgreiche Männer, die die Ressourcen zum Beschützen ihrer Nachkommen haben, aussuchen. „Die Ergebnisse spiegeln nicht wirklich dieses Bild wider“, so Stephen Emlen, Verhaltensforscher der Cornell University, der gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Buston von der University of California in Santa Barbara die Untersuchung an über 1.000 Versuchspersonen zwischen 18 und 24 Jahren durchführte. Dabei wurde eines ziemlich deutlich: Männer wie auch Frauen suchen nach Partnern mit ähnlichen Qualitäten. Hübsche Frauen legten mehr Wert auf ebenso attraktive und gesunde Männer als auf Partner, die reich waren. Wohlhabendere Männer zogen eher Frauen aus reicheren Familien vor. Attraktivität war ihnen nicht so wichtig.
Die Verbindungen der „Ähnlichkeiten“ sind in der Evolution besser angekommen, da sie eine größere Stabilität versprechen. Das wiederum sorge für eine längere Partnerschaft mit mehr Kindern und dem gemeinsamen Älterwerden. Die Fragebögen der Probanden enthielten verschiedene Fragen mit einem jeweiligen Punkte-Ranking betreffend ihrem Lebenspartner und bezüglich sich selbst. Dabei wiesen diese Fragenbögen signifikante Ähnlichkeiten auf. Die Studie beweise auch, dass eine lange gemeinsame Partnerschaft nur durch Kennenlernen der eigenen Bedürfnisse erfolgen kann. „Langdauernde Beziehungen bestehen durch gemeinsame Werte, ähnliche Interessen, ähnliche familiäre Herkunft und intellektuelle Bedürfnisse“, so Emlen. Ein Partner, der über weit höhere Qualitäten verfüge als man selbst, ist ein Risikofaktor für eine Beziehung, da er in Zukunft von einem eben solchen Partner „abgeworben“ werden könnte. Das Ergebnis der Untersuchung wurde im Wissenschaftsmagazin „Proceedings of The National Academy of Sciences“ PNAS veröffentlicht.
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