Studie: Langschläfer leben kürzer

Sieben Stunden Schlaf als „magische Grenze“

Personen, die mehr als acht Stunden pro Nacht schlafen, haben eine geringere Lebenserwartung als jene, die durchschnittlich sechs bis sieben Stunden schlafen. Das ergibt eine Studie der University of California, San Diego. Veröffentlicht wurde sie im „Archives of General Psychiatry“. Viele Experten stehen diesem Ergebnis jedoch skeptisch gegenüber.

Das Team unter der Leitung von Daniel Kripke beobachtete 1,1 Mio. Testpersonen zwischen 30 und 102 Jahren. Die Studie begann 1982 mit der Befragung über Schlafdauer und Häufigkeit von Schlaflosigkeit sowie über die Einnahme von Schlafmitteln. Dabei kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Personen, die mehr als acht oder weniger als vier Stunden pro Nacht schlafen, eine höhere Sterberate aufweisen. Hingegen haben Menschen mit sieben Stunden Schlaf, aber auch unter Schlaflosigkeit leidende Personen, die höchste Lebenserwartung. „Tatsächlich kann Schlaflosigkeit als Schutz betrachtet werden“, sagte Kripke. Schlecht schnitten Testpersonen ab, die häufig Schlafmittel einnahmen. Beachtet wurden auch andere Faktoren wie Alter, Ernährung, frühere gesundheitliche Probleme und Rauchen. Die exakte Ursache für die magische „sieben-Stunden-Grenze“ ist noch nicht bekannt. Kripke führt sie darauf zurück, dass sich möglicherweise die Schlaflänge auf Cytokine im Körper auswirkt. Cytokine sind Botenstoffe, die Entzündungen auslösen. Ebenso meint Kripke, dass Langschläfer ein erhöhtes Risiko für Apnoea (die Atmung stoppt kurzzeitig im Schlaf) besitzen.

Orfeu Buxton vom Center für Schlafforschung der University of Chicago http://www.uchicago.edu bezweifelt den Wahrheitsgehalt der Studie. „Jede andere Studie, die ich kenne, besagt, dass ausgiebiger Schlaf besser für die Gesundheit ist.“ Bruce Carnes, ebenfalls von der University of Chicago, bringt es auf den Punkt: „Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine ideale Schlafdauer.“

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Ulrike Unterberger pte.monitor

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