Orientierung für Anbieter und Anwender: Erster bundesweiter IT-Report für die Sozialwirtschaft erschienen
Während beispielweise im Gesundheitswesen regelmäßig Kennzahlen über den Einsatz von Informationstechnologie erhoben werden, ist für die Sozialwirtschaft bislang sehr wenig über Art und Umfang des Einsatzes von IT bzw. über den Markt der Anbieter von branchenspezifischen Lösungen bekannt.
Dabei ist die deutsche Sozialwirtschaft eine Branche mit rund 80 Milliarden Euro Jahresumsatz und über einer Million Beschäftigten. Der IT-Report zeigt erstmals, über welche technische Infrastruktur soziale Organisationen verfügen, wie sie ihren IT-Bereich organisieren, wie es um die IT-Sicherheit in dieser Branche steht und in welchen Bereichen Investitionen anstehen.
Auf Anbieterseite werden Kennziffern zu Firmen- und Angebotsstrukturen sowie Einschätzungen zu Perspektiven der Branche dargestellt. Auch das gab es in dieser Form bislang nicht.
„Unser Ziel ist es, Orientierungshilfe für Anbieter und Anwender zu geben“, erklärte Professor Helmut Kreidenweis, der gemeinsam mit Professor Bernd Halfar die Arbeitsstelle für Sozialinformatik an der KU leitet. Beide überreichten im Vorfeld der Fachmesse „ConSozial“ den ersten IT-Report in Nürnberg an Michael Löher (Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge), Burkard Rappl (Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Frauen) und Werner Ballhausen (Geschäftsführer des Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege). Die folgenden Ausgaben des Reports sollen jeweils im Herbst erscheinen und durch Zeitreihen-Vergleich noch stärker Trends und Entwicklungen sichtbar machen.
Der Report basiert auf zwei getrennten schriftlichen Befragungen, die im August und September 2007 durchgeführt wurden. Zielgruppen waren zum einen Anbieter von IT-Lösungen für die Sozialwirtschaft und zum anderen soziale Organisationen als Anwender dieser Technologien. In die Stichprobe aufgenommen wurden überwiegend soziale Organisationen mit mehr als 200 Mitarbeitern, da Einrichtungen meist erst ab einer gewissen Größenordnung über Ansprechpartner zur informationstechnischen Infrastruktur verfügen. Die Untersuchung zeigt unter anderem, dass Informationstechnologie in sozialen Organisationen weit über den Verwaltungsbereich hinaus an Bedeutung gewonnen hat. Rund 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten – in unterschiedlichem Ausmaß – regelmäßig am Computer. Vor allem in der beruflichen Rehabilitation und der Behindertenhilfe kommt IT zudem in der direkten Klientenarbeit z.B. zur Lernförderung oder bei kognitivem Training zum Einsatz. „Diese ,weichen' Bereiche der Anwendung, die über Verwaltung hinaus gehen, werden an Bedeutung gewinnen und in die Fachlichkeit sozialer Arbeit vordringen“, prognostiziert Professor Kreidenweis. Bezogen auf Anbieter fachspezifischer IT-Lösungen dokumentiert der Report ein breites Spektrum an Unternehmensformen und -größen. Branchenriesen wie SAP oder Microsoft haben es offensichtlich schwer, in diesen Markt Einlass zu finden. Zahlreiche Klein- und Kleinstunternehmen mit hoch spezialisierter Fachsoftware stehen mittelständischen Anbietern gegenüber, die häufig arbeitsfeldübergreifende Lösungen anbieten.
Der detaillierte „IT-Report für die Sozialwirtschaft 2007/2008“ kann zum Preis von 50 Euro bezogen werden über: Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Fakultät für Soziale Arbeit, Arbeitsstelle für Sozialinformatik (Tel. 0 84 21/93-1472; Fax:: 0 84 21/93-17 73; christine.vetter@ku-eichstaett.de).
Hinweis an Medienvertreter: Für Rückfragen zu dieser Pressemitteilung wenden Sie sich bitte an Professor Helmut Kreidenweis (helmut.kreidenweis@ku-eichstaett.de; Tel. 0 84 21/93-11 11; http://www.sozialinformatik.de).
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