Wie Sprachtechnologie Interaktion, Sprache und Gesellschaft verändert
Netzwerk LITHME veröffentlicht ersten Bericht …
Ob lebensechte Chat-Bots oder intelligente Kopfhörer und Okulare: Das „Mensch-Maschine-Zeitalter“ steht vor der Tür, in dem Technologie mit menschlichen Sinnen interagieren wird. Wie werden sich unsere alltägliche Kommunikation und die Sprache verändern, wenn Sprachtechnologien immer komplexere Unterhaltungen mit uns führen? Dieser Frage geht das Forschungsnetzwerk „Language in the Human-Machine Era“ (LITHME) mit Mitgliedern aus 52 Ländern nach. Forschende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Universität Hamburg leiten zwei Arbeitsgruppen des Netzwerkes.
Die im Netzwerk vertretenen Spezialistinnen und Spezialisten haben am Dienstag, dem 18. Mai, den frei zugänglichen Bericht „Dawn of the Human-Machine Era“ veröffentlicht, der Erkenntnisse aus den Bereichen Sprachtechnologie und Sprachforschung zusammenführt. Download des Berichtes sowie weitere Informationen: https://lithme.eu/wp-content/uploads/2021/05/The-dawn-of-the-human-machine-era-a…
Das auf vier Jahre angelegte und von der European Cooperation in Science and Technology (COST) geförderte Netzwerkprojekt startete im Oktober 2020 und hat Mitglieder aus allen 27 EU-Staaten sowie aus 25 weiteren Ländern von allen Kontinenten. LITHME verbindet Forschende aus der Linguistik und der Computertechnologie, um technologisches Wissen mit dem Verständnis von potenziellen sprachlichen und gesellschaftlichen Folgen neuer Technologien zu vereinen. „Bei LITHME geht es um die Zukunft. Es geht um neue Technologien, die anstehen und die die Art und Weise verändern werden, wie wir Sprache verwenden – wie wir miteinander sprechen, Informationen finden und mit Computern interagieren“, sagt Dr. Dave Sayers (Universität Jyväskylä, Finnland), Leiter des Netzwerkes.
Die an den zwei deutschen Universitäten des Netzwerkes angesiedelten Arbeitsgruppen konzentrieren sich auf eine kritische Begleitung der Technologie. Prof. Dr. Britta Schneider, Inhaberin der Viadrina-Juniorprofessur für Sprachgebrauch und Migration, sowie Prof. Dr. Robert Fuchs, Juniorprofessor für Linguistik an der Universität Hamburg, fragen danach, welche kulturtheoretischen, sozialwissenschaftlichen und soziolinguistischen Reflexionen nötig sind, um von der Technologieentwicklung bisher oft wenig beachtete soziale Ausschlüsse zu vermeiden. Sie thematisieren unter anderem, wie verhindert wird, dass soziale Diskriminierung und Vorurteile in die Programmierung von Sprachtechnologie Eingang finden. Auch die Frage, wie Sprechende wenig dominanter Sprachen abseits von Englisch und Chinesisch von Sprachtechnologie profitieren können, spielt eine Rolle.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Britta Schneider
Leiterin der Arbeitsgruppe „Ideologies, beliefs, attitudes“ („Ideologien, Vorstellungen, Einstellungen“)
Tel.: +49 (0) 335 5534 2734
E-Mail: bschneider@europa-uni.de
Prof. Dr. Robert Fuchs
Leiter der Arbeitsgruppe „Language variation“ („Sprachvariation, Sprachkontakt, Sprachwandel“)
Universität Hamburg
Tel.: +49 (0) 40 42838 1684
E-Mail: robert.fuchs@uni-hamburg.de
Originalpublikation:
https://lithme.eu/wp-content/uploads/2021/05/The-dawn-of-the-human-machine-era-a…
Weitere Informationen:
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