Auf Visite beim virtuellen Patienten
Simulationen sollen die reale praktische Ausbildung nicht ersetzen, sondern durch die gezielte Heranführung an den Klinikalltag optimieren. Zu den ersten Anwendern gehört die Bundeswehr, die das Programm demnächst für die Fernausbildung von Truppenärzten einsetzen wird.
Interaktive Krankenhaus-Simulation der Tübinger INMEDEA GmbH verbessert Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegepersonal
Die Spezialisierung der Universitätskrankenhäuser, verkürzte Liegezeiten der Patienten und rasante Veränderungen im Gesundheitswesen erschweren die praktische Ausbildung junger Mediziner, so dass ihnen oftmals klinisches Handlungswissen fehlt. Die E-Learning-Plattform der in der BioRegion STERN ansässigen INMEDEA GmbH unterstützt angehende Ärzte mit einer interaktiven Krankenhaus-Simulation, die realitätsnahe Einblicke in die verschiedenen Fachabteilungen eines Krankenhauses ermöglicht.
Unterstützt durch eine virtuelle Multimediabibliothek üben die virtuellen Chirurgen, Orthopäden, Neurologen, HNO- oder Kinderärzte mit jeweils typischen Patienten typische Vorgehensweisen ein. „Jungen Ärzten fällt es oft schwer, medizinische Entscheidungen zu treffen, wenn ein real existierender Patient vor ihnen sitzt“, erklärt Dr. Franz Gerstheimer, Geschäftsführer der INMEDEA GmbH. „Mit unserer virtuellen Lernumgebung führen wir sie an eine echte klinische Situation heran und vermitteln wertvolles Handlungswissen und effi-zientes Vorgehen.“
Alle Räume der virtuellen Klinik sind einheitlich künstlerisch gestaltet, mehr als 200 virtuelle Patienten treten als individuelle Charaktere mit unterschiedlichen Krankheitszeichen auf. Der Anwender kann Anamnesen und Untersuchungen durchführen, Laborbefunde anfordern, Diagnosen stellen und sich für Therapien entscheiden. Jeder Schritt wird in der digitalen Krankenakte protokolliert und überprüft. Wissen die jungen Mediziner einmal nicht weiter, können sie Hilfe von Experten einholen oder sich in der Bibliothek informieren.
Die „Krankheitsfälle“ basieren teils auf realen, teils auf fiktiven Fällen aus dem Lehrbuch; integrierte Zeit- und Kostenerfassungen vermitteln zusätzliche Realitätsnähe. Ein virtueller Patient besteht aus bis zu 3.500 Parametern, für die Komplexität der Krankengeschichten sind mehrere Stufen wählbar. „Heute bietet unser System weltweit die überzeugendste Lösung eines 'Game-based Learnings' in der Medizin“, sagt Dr. Franz Gerstheimer.
„Der Arzt identifiziert sich mit seinem simulierten Patienten, engagiert sich emotional für den Fall und taucht in die virtuelle Welt des klinischen Denkens regelrecht ein.“ Im nächsten Schritt soll die E-Learning-Plattform auf andere Anwendungsbereiche, wie Einstellungsgespräche oder Verkäuferschulungen, ausgeweitet werden.
Neben Studenten und Ärzten, der eigentlichen Zielgruppe des INMEDEA-Programms, können auch Krankenschwestern und -pfleger sowie Pharma- und Biotech-Unternehmen davon profitieren. Neben ersten Universitäten, die das virtuelle Krankenhaus der INMEDEA GmbH in der regulären Lehre einsetzen, gibt es eine Kooperation mit einem Webshop-Betreiber, bei dem sich angehende Ärzte gegen Gebühr Krankenfälle fürs Selbststudium herunterladen können. Außerdem wird die Bundeswehr das Programm, nach Abschluss der Pilotphase, für die Fernausbildung von Truppenärzten nutzen.
Die Zukunftspläne der INMEDEA GmbH sind ehrgeizig. „Wir wollen das führende Lernprogramm für die medizinische Aus- und Weiterbildung werden“, so der Geschäftsführer.
Über BioRegio STERN:
In der baden-württembergischen Region Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb ist die BioRegio STERN Management GmbH gemeinsames Kompetenznetzwerk, Anlauf- und Beratungsstelle für Existenzgründer, Unternehmer und Forscher im Bereich Biotechnologie. BioRegio STERN fördert die Zusammenarbeit unterschiedlichster Disziplinen wie Medizin, Bioverfahrenstechnik, Sensorik, Ernährungswissenschaft, biochemische Analytik und Bioinformatik. Bedeutende Schwerpunkte bilden die Regenerati-onsbiologie und die Medizintechnik.
BioRegio STERN vertritt die Interessen der Existenzgründer, Unternehmer und Forscher gegenüber Politik, Medien und Verbänden, bündelt Wirtschaftsförderung und Marketing, berät bei Förderanträgen und Unternehmensfinanzierungen und stützt diese Arbeit durch eine engagierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
BioRegio STERN wird unterstützt von den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb sowie den Städten Stuttgart, Tübingen, Esslingen und Reutlingen. Geschäftsführer ist der Molekular- und Zellbiologe und Investmentanalyst Dr. Klaus Eichenberg.
Über INMEDEA:
Die INMEDEA GmbH, ein E-Learning Verlag aus Tübingen, entwickelt eines der führenden interaktiven medizinischen Lernprogramme weltweit. In einem virtuellen Krankenhaus können angehende Mediziner, Ärzte und Pflegepersonal ihr Wissen vertiefen und neue Kompetenzen erwerben. Das Programm lässt sich mit jedem gängigen Webbrowser aufrufen. Das Lernkonzept sieht vor, dass die Benutzer vorher gelerntes Faktenwissen an möglichst authentischen Fällen anwenden können. Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen beschäftigt acht Vollzeit- und 14 Teilzeitkräfte.
Herausgeber: BioRegio STERN Management GmbH, Friedrichstraße 10, 70174 Stuttgart, 0711-8703540, info@bioregio-stern.de
Redaktion: Zeeb Kommunikation, Hohenheimer Straße 58a, 70184 Stuttgart, 0711-6070719, info@zeeb.info
INMEDEA GmbH: Dr. Franz Gerstheimer, Geschäftsführer, Schaffhausenstraße 113, 72072 Tübingen, 07071 – 750190, franz.gerstheimer@inmedea.com
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