„Intelligentes Drittes Auto-Kennzeichen“ schreckt vor Autodiebstahl ab

Die auf dem Chip gespeicherten Daten lassen sich mit Hilfe eines Hand-Lesegeräts kontaktlos auslesen.. <br>

„Intelligentes Drittes Auto-Kennzeichen“ schreckt vor Autodiebstahl ab

Ein intelligentes drittes Auto-Kennzeichen mit integriertem Chip bietet mehr Abschreckung vor Auto-Diebstahl. Das neue Sicherheitsdokument „iltag“ (intelligent license tag) ergänzt die bekannten Nummernschilder. Das selbstklebende Etikett auf der Innenseite der Windschutzscheibe lässt sich nur von autorisierten Personen, wie der Zulassungsbehörde und der Polizei, elektronisch beschreiben und auslesen.

Bei der Entwicklung haben die drei deutschen Unternehmen Infineon, Schreiner Prosecure und Utsch zusammengearbeitet, die in ihren Branchen zu den führenden weltweit gehören. Von Infineon stammt der RFID-Chip (Radio Frequency Identification) mit Antenne. Schreiner ProSecure integriert diesen zusammen mit einer speziellen Hologrammfolie zum intelligenten Kennzeichen. Die Erich Utsch AG entwickelt federführend das Gesamtsystem und verantwortet die internationale Vermarktung.

Der „iltag“ hat etwa die Größe eines Personalausweises. Da sich beim Ablöseversuch des „iltag“ sowohl die Sicherheitsfolie als auch die Verbindung zwischen Chip und Antenne zerstören, ist er nicht auf andere Fahrzeuge übertragbar.

Der „iltag“ enthält sichtbar aufgedruckte Informationen wie die Zeichenkombination des Nummernschildes. Weitere auf dem Chip gespeicherte Daten, die bis zu 1.000 Zeichen umfassen können, sind zum Beispiel Namen aller berechtigten Fahrer, Steuer- und Versicherungsnachweise und Daten des Fahrzeugscheins. Die Daten sind beim geparkten als auch beim langsam fahrenden Fahrzeug kontaktfrei auslesbar. Der Speicher selbst kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden. Deren jeweiliger Inhalt ist über Sicherheitscodes geschützt und kann nur von berechtigten Personenkreisen eingesehen sowie per Datendirektverbindung mit den zuständigen Behörden überprüft werden.

Verschiedenste Anwendungen möglich

Allein in Deutschland wurden im Jahr 2001 über 40.000 Fahrzeuge als gestohlen gemeldet. Noch bevor der Eigentümer den Fahrzeugdiebstahl gemeldet hat, lässt sich dieser mit dem „iltag“ erkennen. Die frühzeitige Entdeckung kann mit gestohlenen Fahrzeugen verübte Straftaten verhindern. Im Gegensatz zu heute können darüber hinaus beispielsweise in Sicherheitszonen geparkte Fahrzeuge in Sekundenschnelle verlässlich überprüft werden, ohne dass deren Fahrer vor Ort sein muss.

Durch den Einsatz des „iltag“ können staatliche Zulassungsbehörden besser sicherstellen, dass Fahrzeuge vorschriftsmäßig registriert und versichert sind und die Kfz-Steuer ordnungsgemäß bezahlt wird. Auch private Unternehmen können einzelne Speicherbereiche des „iltag“ belegen und zusätzliche Dienstleistungen anbieten. So lassen sich zum Beispiel Zufahrtsberechtigungen vergeben und Parkplatzgebühren oder Kraftstoff durch auf dem Chip gespeicherte elektronische Geldeinheiten bezahlen.

Marktpotenzial

Weltweit sind heute an jedem offiziell zugelassenen Fahrzeug Kennzeichen angebracht. Im Jahr 2001 gab es einen weltweiten Fahrzeugbestand von rund einer Milliarde Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen – davon etwa 270 Millionen in Europa, 295 Millionen in Amerika und 190 Millionen in Asien/Australien. Weltweit wurden im Jahr 2001 rund 55 Millionen Neuwagen verkauft und registriert.

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