Geschwindigkeit zählt- neue Glasfasern
Kurzfristig ist damit zu rechnen, dass auch ultraschnelle Glasfasernetze Kapazitätsengpässe aufweisen werden
Das Internet wächst durchschnittlich alle zwei Jahre um den Faktor drei. Dies stellt naturgemäß sehr hohe Anforderungen an die Datenübertragungsgeschwindigkeit. Vor allem deshalb, weil etwa das Interesse an Video on Demand, Internet-Radio, Musik- und Software-Verkauf über das World Wide Web rasant zunimmt. Nachdem die elektrische Datenübertragung sehr schnell an ihre Grenzen stößt, zeichnen sich nun auch erste Kapazitätsprobleme bei der Glasfaserübertragung ab.
Um dieses Problem zu umgehen, wurde die sogenannte „Dense Wavelength Division Multiplexing“-Technologie – kurz: DWDM – entwickelt. Bei der herkömmlichen elektrischen Datenübertragung kann pro Kabel immer nur ein elektrisches Signal übertragen werden. Bei der optischen Datenübertragung ist es hingegen möglich, mehrere verschiedene Lichtfarben gleichzeitig in einer Glasfaser zu übertragen, ohne dass sich diese gegenseitig beeinflussen.
Farboptimierung bringt Geschwindigkeit
Die einzige Limitierung ist, dass in einer Glasfaser nur ein sehr kleiner Farbbereich für die Signalübertragung geeignet ist. Daher muss man diesen Bereich so optimieren, dass man möglichst viele verschiedene Farben unterbringt. Der große Vorteil dieser Technologie ist, dass man ohne neue Infrastruktur bereits bei der Verwendung von zwei Farben die Übertragungskapazität des Glasfaserkabels verdoppeln kann. Insbesondere in Großstädten, wo die Verlegung neuer Glasfaserleitungen mit erheblichen Kosten und Problemen verbunden ist, revolutionierte die DWDM-Technologie die Datenübertragung.
In einem vom Forschungsförderungsfonds für die gewerbliche Wirtschaft (FFF) geförderten Projekt gelang es dem Unternehmen PHOTEON Technologies eine Familie von Demulti-plexer-Chips zu entwickeln, die es erlauben, bis zu vierzig verschiedene Wellenlängen (Farben) pro Glasfaser zu verwenden.
Durch diese Chips wäre es beispielsweise möglich, alle Telefonate von Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein gleichzeitig in einer einzigen Glasfaser zu übertragen, die zehn Mal dünner ist als ein menschliches Haar.
Die PHOTEON Technologies GmbH wurde 1999 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Bregenz. Das Unternehmen beschäftigt sich mit dem Design und der Entwicklung von integrierten optischen Chips für Telekommunikationsanwendungen. Aufgrund des hohen Ausbildungsniveaus seiner Mitarbeiter und der sehr guten Qualität des Chip-Designs konnte es sich als eines der führenden europäischen Design-Center für die Entwicklung optischer Chips etablieren.
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