Erweiterte Realität im Navigationssystem der Zukunft
Künftig könnte man ein Auto auch mit undurchsichtiger Windschutzscheibe fahren und trotzdem auf dem kürzesten Weg ans Ziel gelangen – zumindest theoretisch. Siemens-Techniker entwickeln ein Navigationssystem, das dem Fahrer die aktuelle Verkehrssituation und die Fahrtrichtung auf einem Display anzeigt.
Das neuartige System arbeitet mit so genannter Augmented Reality – einer erweiterten Realität. Dabei werden mit Hilfe von Kameras in die reale Welt zusätzliche virtuelle Informationen eingeblendet. Bisher stellen Navigationssysteme auf GPS-Basis Anweisungen auf einer zweidimensionalen Straßenkarte dar, zusätzlich sagt eine Computerstimme dem Fahrer, wann und in welche Richtung er abbiegen muss.
Die Siemens-Entwickler gehen noch einen Schritt weiter: Das Navigationssystem der Zukunft funktioniert mit einer kleinen Videokamera, die Bilder der Straßenlage aufnimmt – so wie der Fahrer sie gerade wahrnimmt. Die Kamera könnte etwa in die Befestigung des Rückspiegels integriert werden. Ein Computer verknüpft diese Bilder mit den Positionsdaten des GPS-Empfängers. Das System projiziert dann die Richtungsangaben in Form von dreidimensional wirkenden Pfeilen direkt in das Videobild hinein. Dieses mit virtuellen Informationen angereicherte Bild sieht der Fahrer auf einem hochauflösenden Display.
Der Vorteil: Der Fahrer muss nicht mehr wie bisher in seinem Kopf die Verbindung zwischen der realen Verkehrslage und einer abstrakten Kartenansicht herstellen. Insbesondere bei komplexen Situationen wie beispielsweise drei Fahrspuren mit mehreren Abbiegemöglichkeiten oder im Kreisverkehr, findet er sich leichter zurecht und kann sich besser auf den Verkehr konzentrieren. Da eine solche Anwendung an den verwendeten Grafikprozessor extrem hohe Anforderungen stellt, rechnen die Siemens-Techniker mit einem Serieneinsatz des Navigationssystems erst in einigen Jahren.
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