Die neue 3G-Mobilfunktechnologie TD-SCDMA erstmals der Öffentlichkeit

Bei der neugestaltete Yachtbrücke sind die unterschiedlichsten Steuerungs- und Navigationsgeräte vereinheitlicht - modernes Design dank einer neuen Software-Plattform. ©Fraunhofer TEG


Die neue 3G-Mobilfunktechnologie TD-SCDMA erfährt weltweite Akzeptanz durch internationale Standardisierungsgremien

Siemens und CATT demonstrieren TD-SCDMA erstmals der Öffentlichkeit

Der Verbund aller großen internationalen Standardisierungsgremien für Mobilfunk der dritten Generation (3G) – das "Third Generation Partnership Project" (3GPP) – hat in einer kürzlich getroffenen Entscheidung TD-SCDMA (Time Division Synchronous Code Division Multiple Access) als weltweiten Standard für UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) anerkannt. Darüber hinaus demonstrierten im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung der Siemens-Bereich Information and Communication Mobile (IC Mobile) und die China Academy of Telecommunications Technology (CATT) vor Vertretern der chinesischen Presse und Mobilfunkbetreiber die weltweit erste Funkübertragung über eine TD-SCDMA-Luftschnittstelle.

TD-SCDMA stößt auf wachsende Akzeptanz auch innerhalb der internationalen Standardisierungsgremien. Die von Siemens IC Mobile und CATT gemeinsam entwickelte Technologie, die auch "TDD Low Chip Rate"-Verfahren genannt wird, steht durch die Entscheidung der 3GPP innerhalb des UMTS-Standards gleichberechtigt neben den bereits anerkannten "High Chip Rate"-Übertragungsverfahren FDD (Frequency Division Duplex bzw. Wideband-CDMA) und TDD (Time Division Duplex). Die weltweite Anerkennung wird gewährleisten, dass die UMTS-Übertragungsverfahren FDD, TDD und TD-SCDMA nicht nur untereinander, sondern auch mit dem derzeit eingesetzten GSM (Global System for Mobile Communications)-Standard nahtlos kommunizieren können.

Die Live-Präsentation von TD-SCDMA wurde mittels einer drahtloser Verbindung im gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Peking realisiert. Die Übertragung erfolgte zwischen zwei PCs, die drahtlos mit einer Mobilfunkbasisstation sowie einem Endgeräteprototypen verbunden waren. Das Testnetz wird Mobilnetzbetreibern in China gegen Mitte des Jahres die ersten Probeläufe mit TD-SCDMA erlauben. Netzwerklösungen für den kommerziellen Einsatz sollen Anfang 2002 verfügbar sein.

Hintergrundinformationen Als wichtigstes Kriterium bei 3G-Systemen gilt die Eignung sowohl für symmetrische, leitungsvermittelte Dienste, wie zum Beispiel Sprach- und Videoübertragung, als auch in zunehmenden Maße für asymmetrische, paketvermittelte Dienste wie den mobilen Internetzugang. Deswegen entwickeln CATT und Siemens IC Mobile seit 1998 in China gemeinsam die Funktechnologie TD-SCDMA für den Mobilfunk der dritten Generation. TD-SCDMA berücksichtigt die Vielfalt der unterschiedlichen 3G-Mobilfunkdienste und kombiniert zwei Technologien miteinander: ein TDMA (Time Division Multiple Access)-System und eine im Synchron-Modus arbeitende adaptive CDMA (Code Division Multiple Access)-Komponente. Diese kombinierten Systemprinzipien der Funkübertragung gestatten eine optimale Nutzung des jeweils zugewiesenen Funkbereichs für 3G – auch bei ungepaarten Frequenzbereichen.

Über 3GPP Das Third Generation Partnership Project – auch bekannt unter dem Kürzel "3GPP" – wurde von allen großen internationalen Standardisierungsgremien für Telekommunikation wie ARIB, CWTS, ETSI, TTA und TTC gegründet. Ziel der 3GPP ist es, weltweit gültige und einheitliche technische Spezifikationen für den Mobilfunk der dritten Generation zu entwickeln, die auf bestehenden Mobilfunknetzen (z.B. GSM) aufsetzen können. Darüber hinaus arbeitet die 3GPP auch an der Weiterentwicklung von GSM mit dem Ziel der weltweiten Vereinheitlichung von GPRS (General Packet Radio Service) und EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution). Weitere Informationen über 3GPP finden sich im Internet unter http://www.3gpp.org

China Academy of Telecommunications Technology (CATT) Die Tang-Dynastie war eine der strahlendsten Epochen in der chinesischen Geschichte. DaTang Telecom Technology and Industry Group mit Sitz in Peking beliefert den gesamten chinesischen Markt und hat sich zum Ziel gesetzt, seine Aktivitäten auf den Weltmarkt auszuweiten. Das Unternehmen ist fest entschlossen, zum Aufbau einer neuen Ära der nationalen Informationsindustrie einen gewichtigen Teil beizutragen. Die DaTang Telecom Technology and Industry Group ist eine große Industriegruppe, die  den chinesischen und internationalen Telekommunikationsmarkt bedient. Sie ging aus der China Academy of Telecommunications Technology (CATT) hervor und vereint die Kapazität von zwölf  Forschungsinstituten und Entwicklungszentren, sieben Industriebeteiligungen, einem Designinstitut und einem am Aktienmarkt notierten Unternehmen. Insgesamt umfasst die Gruppe mehr als 7.000 Beschäftigte.

Der Siemens-Bereich Information and Communication Mobile (IC Mobile) deckt das komplette Mobilfunkgeschäft mit Kommunikationsendgeräten, Netzwerktechnik und mobilen Anwendungen ab. Bei den Kommunikationsendgeräten reicht das Produktspektrum von Mobiltelefonen und drahtlosen Übertragungsmodulen über mobile Organizer bis hin zu schnurlosen Telefonen sowie Produkten für Wireless Home Networks. Bei der Infrastruktur umfasst das Angebot die gesamte GSM, GPRS und UMTS Netzwerktechnik von Basisstationen über Vermittlungstechnik bis hin zu intelligenten Netzwerken für z.B. Prepaid-Dienste. Das Angebot an mobilen Anwendungen besteht aus Diensten für Unified Messaging, ortsabhängigen Diensten und Lösungen für mobiles Bezahlen per Handy. Im Geschäftsjahr 2000 (30. September) erzielte der Bereich einen Umsatz von 9 Mrd. EUR, der Gewinn vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) betrug 758 Mio. EUR. IC Mobile beschäftigt weltweit 27.700 Mitarbeiter.

Diese Pressemitteilung enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von Siemens beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser  vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören u.a.: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführungen von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch Siemens ist weder geplant noch übernimmt Siemens die Verpflichtung dazu.

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