Rein muss der Rohling sein…

Aufgepasst beim Kauf von Billig-Rohlingen, denn fehlerhafte Scheiben kosten nur Zeit und Geld. Fachleute sprechen vom "Verglühen" im Brenner, auch wenn dabei – wie fürs Foto inszeniert – kein Rauch aufsteigt. <br>Foto: Bayer AG

Tipps, Tricks und Fachbegriffe rund ums CD-Brennen: Kratzer, zu hohe Temperaturen zum Beispiel auf der Ablage im Auto, aber auch auf der falschen Seite aufgebrachte Aufkleber oder die Beschriftung mit dem Kugelschreiber – das sind die Dinge, die ein CD-Datenträger mit Aussetzern oder schlimmstenfalls mit dem Verlust aller Informationen quittiert. Doch nicht selten liegt der Fehlerteufel auch im Detail – und das im wahrsten Sinne des Wortes: „Einige wenige falsch geschriebene Bits unter Milliarden anderen können eine selbst gebrannte CD-R im Extremfall wertlos machen“, weiß Gerben Borsje vom niederländischen Speichermedien-Spezialisten MMore (www.mmore.com), der in kurzer Zeit Spitzenpositionen auf den europäischen Märkten erobert hat. Borsje selbstbewusst: „Und die bauen wir aus durch die einzige mit 24-facher Geschwindigkeit brennbare CD-R auf dem Planeten.“

Häufige Ursache für Schreibfehler: Verunreinigungen im Kunststoff, in den die Informationen mikroskopisch fein hineingebrannt werden. Borsje bringt es auf den Punkt: „Die Reinheit, die dem Diamanten das Feuer gibt und ihn so wertvoll macht, sorgt bei der Produktion der CD-Rohlinge für Datensicherheit.“ Und weil er da keine Kompromisse eingeht, setzt die Firma ausschließlich auf Hightech-Kunststoff von Bayer. Borsje: „Unsere Produkte sind ’made of Makrolon’ – egal ob CD-R oder DVD-R. Und das schreiben wir, sozusagen als Gütesiegel, auch drauf.“

Nicht ohne Grund, denn – gemeinsam mit Philips – war Bayer 1982 Pionier der CD-Herstellungstechnologie. Kein Wunder also, dass das Unternehmen weltweit Marktführer bei optischen Speichermedien ist. Ein riesiger Markt, der boomt: Wurden 1997 in Europa 100 Millionen der bespielbaren CD-Rs verkauft, so liegt die Zahl heute bereits jenseits der Milliarden-Grenze. Bayer-CD-Experte Reiner Vesper: „Jeder hat ständig Makrolon in der Hand und weiß es nur nicht. Denn neben CD & Co bestehen auch Brillengläser oder Streuscheiben für Automobilscheinwerfer aus dem Werkstoff. Und die Liste der Anwendungen ließe sich beliebig fortschreiben.“

Apropos Anwendung. Wer seine Musik oder andere Daten auf einem Rohling verewigen will, sollte sich mit einigen Fachbegriffen vertraut machen:

  • Abschließen: Um eine CD-R in einem herkömmlichen CD-Spieler abzuspielen, muss sie vom Brenner „abgeschlossen“ werden. Danach ist es nicht mehr möglich, auf dieser Disk aufzunehmen (Ausnahme: CD-RWs. Diese sind bis zu 1.000-mal überschreibbar).
  • Disc at once: Wichtige Funktion, wenn zwischen den Songs keine Pausen sein sollen (z.B. bei Live-Konzerten)
  • Größere Drop outs auf der Leseseite der CD/CD-R führen zu Störungen bei der Wiedergabe.
  • Der Dye befindet sich in der Aufnahmeschicht der CD-R und bestimmt die Farbe des Rohlings.
  • Multisession: Einige Brennerprogramme bieten die Möglichkeit, eine CD-R zeitlich versetzt aufzunehmen, also neue Informationen an die bereits gebrannten anzuhängen.
  • On the fly bedeutet, dass man eine CD direkt vom CD-Rom-Laufwerk des PCs in den CD-Brenner überspielt, ohne die Musikstücke oder Daten auf der Festplatte zwischenzuspeichern.
  • Pits sind Vertiefungen auf der bespielten Seite der CD. Hier tastet der Laser die Daten von innen nach außen laufend ab.
  • Track at once: Jeder Song wird für sich aufgenommen. Es entstehen die üblichen Pausen zwischen den Liedern.

Bei aller Fachterminologie – Borsje und Vesper schwören auf die „reine Lehre“: „Finger weg von Billig-Rohlingen, denn fehlerhafte Scheiben kosten nur unnötig Geld – und Zeit beim Brennen.“ Der Spaß an der selbstgemachten CD hat aber auch eine juristische Seite: Wer zum Beispiel urheberrechtlich geschützte Werke auf CD bannt, bekommt unter Umständen Ärger mit Justitia – ohne es vielleicht zu ahnen. Unter dem Slogan „Copy kills music“ gibt’s zum Thema jede Menge Infos auf der Homepage des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft (www.ifpi.de).

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