Deutschlands Studierende auf dem Weg in die Wissensgesellschaft?

Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs) fragt im Auftrag desBMB+F: Wie nutzen Studierende elektronischen Fachinformationen?


Forschung und Lehre an den Hochschulen in Deutschland stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Das konventionelle System der Kommunikation im Forschungsbetrieb steht durch die rasante Entwicklung der elektronischen Fachinformationsmedien, angetrieben von der Internet-Revolution, vor dem Umbruch. Die Printmedien der wissenschaftlichen Fachverlage befinden sich bereits im Prozess der Überführung in digitalisierte Fachinformationen. Elektronische Zeitschriften, bibliographische Datenbanken und Forschungsnetzwerke entstehen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen ihr Wissen für Studierende auf den interaktiven, elektronischen Plattformen des Internets bereit.
Der zeit- und ortsunabhängige Zugang zu wissenschaftlichen Informationen wird für Studierende zu einem wichtigen Faktor für den Studienerfolg. Die Verbreitung innovativen Wissens wird sich in einem nie gekannten Ausmaß beschleunigen. Zugleich ’veraltet’ neues Wissen so rasant schnell, dass die Kompetenz im Suchen und Finden neuer, relevanter elektronischer Fachinformationen vor allem für Studierende, aber auch für Lehrende und für Unternehmen zu einer elementaren, lebenslangen Herausforderung wird.
Vor diesem Hintergrund ist die effektive Nutzung elektronischer Fachinformationen im Hochschulstudium ein zentrales Ziel der Forschungspolitik der Bundesregierung.
Doch welche elektronischen Fachinformationen benötigen und nutzen Studierende wirklich? Werden die Potentiale der neuen Fachinformationsmedien im Studium ausgeschöpft? Wie können durch verbesserte Integration elektronischer Fachinformationssysteme die Qualität des Studiums gesteigert, Studienzeiten verkürzt und Nutzungsbarrieren abgebaut werden? Diese Fragen will die Dortmunder Sozialforschungsstelle zusammen mit dem Lehrstuhl für Soziologie der Universität Dortmund und der Gesellschaft für Angewandte Unternehmensforschung und Sozialstatistik mbH (GAUS) beantworten.

Durchgeführt wird die Studie mit dem Titel „Nutzung elektronischer Fachinformation, -publikation und -kommunikation in der Hochschulausbildung“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bis März 2001 soll dem Ministerium ein Empfehlungskatalog überreicht werden, in dem sinnvolle Schritte zur Verbesserung der wissenschaftlichen Nutzung elektronischer Medien im Studium vorgestellt werden. Das Projekt verspricht konkrete Entscheidungshilfen zur Beseitigung von Hemmnissen, die der effizienten Arbeit mit elektronischen Fachinformationssystemen an deutschen Hochschulen entgegenstehen sowie einen Fahrplan in Richtung innovativer Nutzung elektronischer Fachinformationen. Dabei sollen vor allem die Studierenden selbst aus der Nutzer-Perspektive Anregungen zur Verbesserung der elektronischen Informationsmedien einbringen.
Das Projektteam an der Sozialforschungsstelle Dortmund wird in diesem Jahr Expertengespräche sowie drei große schriftliche Befragungen durchführen, in denen die Dekanate, die Hochschullehrenden und die Studierenden in ausgewählten Studienbereichen zu den Potenzialen und Barrieren der Nutzung elektronischer Fachinformationsmedien befragt werden.
Schwerpunkt der Studie werden jedoch Perspektiv-Workshops mit den Studierenden selbst sein, in denen praxisorientierte Maßnahmen zur Verbesserung der wissenschaftlichen Kommunikation durch die Integration elektronischer Fachinformation entwickelt werden sollen.
Die schnelle Verbreitung der Befunde der Studie soll natürlich auch über die elektronischen Netzwerke erfolgen, um eine rasche Umsetzung der Ergebnisse in praktische Maßnahmen zu erreichen.
Die WWW-Adresse, unter der Studierende, Hochschullehrende und Unternehmen nähere Informationen zum Projekt, zu den Projektergebnissen sowie eine umfangreiche Linkliste zu den Angeboten elektronischer Fachinformationen abrufen können, lautet:
www.stefi.de
(studieren mit elektronische Fachinformationen)


Kontakt:
Dr. Rüdiger Klatt
Konstantin Gavriilidis
Sozialforschungsstelle Dortmund
Landesinstitut
Evinger Platz 17
D-44339 Dortmund

Tel: 02 31 / 85 96 – 284 (Klatt)
Email: klatt@sfs-dortmund.de
Tel: 02 31 / 85 96 – 253 (Gavriilidis)
Email: gavriilidis@sfs-dortmund.de

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Ingrid Goertz

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