GMD-Projekt mqube bietet kooperativen Planungsprozessen eine Bühne
Wenn der Star die Bühne betritt, ist alles perfekt inszeniert: Tänzerinnen schweben von der Decke, Gebäude bauen sich aus dem Nichts auf, ins rechte Licht gesetzt von Batterien von Scheinwerfern.
Solch einer Show gehen aufwändige und komplexe Planungsprozesse voran, die sich durch die Arbeiten im Projekt mqube erheblich vereinfachen lassen. Die Forscher am GMD-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) entwickeln ein Mobiles Multi-User-Mixed-Reality-System, das kooperative Planungsprozesse unterstützt. Dabei kommen Spitzen-Technologien aus den Bereichen Augmented Reality, Character Animation, Object-Tracking und Tangible Interfaces zum Einsatz.
Das System mqube ergänzt Objekte auf einer maßstabsgetreuen realen Modellbühne um virtuelle Objekte und computeranimierte virtuelle Akteure. Reale Darstellung und virtuelle Elemente mischen sich für die Nutzer und werden als wahre Bestandteile der Szene wahrgenommen. Die Nutzer des Systems tragen semitransparente Projektionsbrillen. Neu entwickelte Benutzerschnittstellen erlauben es ihnen, unmittelbar mit den dargestellten Objekten zu interagieren. Der Computer tritt somit als Rechner in den Hintergrund und erlaubt ein intuitives Arbeiten auf dieser Mixed Reality Stage.
Das mqube-System besteht aus wenigen, kleinen und leichten Komponenten. Es lässt sich deshalb kurzfristig an wechselnden Orten einsetzen und schränkt die Zahl der Nutzer nicht ein.
Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich etwa bei der Planung von Bühnenbildern, Gebäuden und im Messebau. Das mobile und vergleichsweise kostengünstige System bietet darüber hinaus völlig neue Anwendungsfelder für den Einsatz von Augmented Reality nicht nur in großen, sondern auch in mittelständischen und kleinen Unternehmen.
Projektpartner unter Federführung der GMD sind das Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung (FhG-IITB) in Karlsruhe, das Laboratory for Mixed Realities (LMR) an der Kunsthochschule für Medien in Köln, das Physikalische Institut der Universität Bonn, die cutup vision GmbH in Köln, die Theatertechnische Systeme GmbH (TTS) in Syke und die FOUR TO ONE: scale design, Institut für Licht- und Bühnensimulation GmbH in Hürth.
mqube ist eines von 15 Projekten, die im Ideenwettbewerb zur Virtuellen und Erweiterten Realität ausgezeichnet worden sind. Um die Entwicklung der neuen Simulationstechnologien zu fördern, initiierte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im vergangenen Jahr diesen Wettbewerb und fördert nun seit April 2001 die 15 prämierten Projekte.
Ansprechpartner:
Dr. Wolfgang Broll, Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT),
Schloss Birlinghoven, 53754 Sankt Augustin, Tel.: 02241-14-2715, Fax.: -2084,
E-Mail: wolfgang.broll@gmd.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…