TU Dresden erhält Europas erstes Supercomputer-Serversystem "SGI Origin 3000"
Die HPC-Community der Dresdner Universität gilt international als einer der Pioniere des technisch-wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens. Sie wird die innovative SGI-Technologie nutzen, um mit Hilfe hochgradig parallelisierter Anwendungsprogramme besonders herausfordernden Fragestellungen nachzugehen – von der biomedizinisch nutzbaren Materialforschung bis zur besseren Treibstoffausbeute in der Luft- und Raumfahrt.
Die TU Dresden (TUD) erhielt in diesem Monat das erste System der Next-Generation-Serverlinie SGITMOriginTM3000, das in Europa für den Produktionsbetrieb ausgeliefert wird. Dieser Tage verließ das umfangreich ausgestattete versehene High-Performance-Computing-(HPC)-System die Fertigungsstätte der Schweiz und wurde im Universitätsrechenzentrum (URZ) installiert. Die Installation hat einen Investitionsumfang von mehr als 3 Millionen Mark.
Nach Dresden ging die größte der drei Modellvarianten der neuen NUMA-Serverfamilie: ein bis zu 512 Prozessoren ausbaufähiges System SGI Origin 3800. Die Lieferung besteht aus zwei Tranchen, mit zunächst 64 Prozessoren, gefolgt von weiteren 64 CPUs im Herbst. Die Prozessoren sind MIPS R12000S mit 400 MHz, der Systemspeicher ist 32 GB groß; das Betriebsystem ist IRIX.
Hochgradig skalierbare Supercomputing-Server von SGI setzt die TUD als Plattform für ihre HPC-Projekte schon seit Jahren ein. Die HPC-Community der Dresdner Universität gilt international als einer der Pioniere des technisch-wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens. Sie wird die innovative SGI-Technologie nutzen, um mit Hilfe hochgradig parallelisierter Anwendungsprogramme besonders herausfordernden Fragestellungen nachzugehen – von der biomedizinisch nutzbaren Materialforschung bis zur besseren Treibstoffausbeute in der Luft- und Raumfahrt. An der Universität sind eine ganze Reihe der Anwendergruppen aus den chemisch, physikalisch, mathematisch und technisch ausgerichteten Instituten engagiert, Parallel-Programme selbst zu entwickeln, wobei sie vom Zentrum für Hochleistungsrechnen (ZHR) unterstützt werden. Das URZ als Betreiber des Systems arbeitet eng mit dem ZHR zusammen, das unter Leitung von Prof. Wolfgang Nagel als einer der Hauptbenutzer MPI-Entwicklungen an vorderster Technologie-Front mit voran treibt. Es unterstützt die anwendenden Fachdisziplinen bei der Optimierung ihrer MPI-Eigenentwicklungen und entscheidet mit dem ZHR-Beirat, welche Projekte auf die einzelnen HPC-Systeme übernommen werden.
Dr. Stefanie Maletti, am URZ leitend verantwortlich für die Abteilung „Hochleistungsrechnen“ und damit für den effizienten Betrieb der SGI-HPC-Systeme zuständig: „Wir stellen eine stark wachsende Nachfrage insbesondere nach Rechnerleistung für größere Parallel-Programme fest. Die T3E ist zu gut 90 Prozent ausgelastet, und die Origin 2000 hat sich als stabile, vielbeschäftigte Durchsatzmaschine bewährt, die am effektivsten ist, wenn man viele kleinere SMP-Jobs auf ihr fährt. Sie wird als echtes SMP-Arbeitspferd auch weiterhin eine Zukunft haben, jetzt aber deutlich entlastet. Für MPI-Programme, die viele Prozessoren brauchen, wird die neue Maschine neue Perspektiven schaffen. Wir freuen uns auf die ´Herausforderung Origin 3800´. Sie scheint uns ein würdiger Nachfolger beider bisher eingesetzter Maschinen, denn sie ist der Origin 2000 ähnlich und ist zugleich mit mächtigen Eigenschaften der T3E ausgestattet. Wir sind stolz, als Vorreiter an der neuen SGI-Technologie teilzuhaben.“
Auf dem neuen SGI-Server sollen u.a. folgende Projekte durchgeführt werden:
Institut für Werkstoffwissenschaft
Ein Projekt, das man dem molekularen Bio-Engineering zuordnen kann: Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Materialwissenschaft und Bereichen der Medizin, Biologie und Technik? Ziel: die Entwicklung von Stoffen, die sich zwischen Metall und Knochen einbetten lassen.
Institut für Luft- und Raumfahrt
Direkte numerische Simulation im Bereich Strömungsmechanik: Wie lassen sich Strömungen schwach elektrisch leitfähiger Fluide mittels elektromagnetischer Kräfte beeinflussen? Hintergrund: Wie kann man den Widerstand von in Fluiden (wie Wasser und Luft) bewegten Fahrzeugen reduzieren und damit kostensparende Antriebsweisen entwickeln?
Institut für Organische Chemie
Molecular Modeling (neue Molekülverbindungen berechnen): Struktur und Eigenschaften von Katalysatoren erkennen und verbessern; Eine Kooperation mit dem Arzneimittelwerk Dresden
Weitere Informationen bei: Marion Moia, Tel.: (0 89) 4 61 08 -2 40
oder Stefan Ehgartner, Tel.: (0 89) 53 29 57-0
Petra Huber
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