Massive IT-Defizite erfordern sofortiges Handeln! Schulterschluss der deutschsprachigen Informatik
Die deutschsprachige Informatik muss sich schnellstens den drängenden Herausforderungen im IT-Bereich anpassen, sonst verliert sie den Anschluss.
Wien, 19. Januar 2001 Als „ernsthafte Bedrohung des deutschsprachigen Wirtschaftsraumes“ hat der Sprecher des Strategiekreises Informatik „I-12“, Prof. Dr. Heinrich C. Mayr, die massiven IT-Defizite in Deutschland, Österreich und der Schweiz bezeichnet.
Anlässlich eines Treffens der bedeutendsten deutschsprachigen IT-Fachgesellschaften in Wien erklärten die Vertreter von rund 60.000 Informatikerinnen und Informatikern im deutschsprachigen Raum, die Situation in ihren drei Ländern böte ernsthaften Anlass zur Sorge.
„Wenn es uns nicht umgehend gelingt, die im IT-Bereich anstehenden Probleme zu lösen, sehe ich unsere Wirtschaftsstandorte im Vergleich zu anderen Sprachräumen massiv bedroht“, betonte Mayr auf einer Pressekonferenz in Wien. Der Mangel an IT-Fachkräften, die sich zuspitzende Digitale Spaltung der Gesellschaft und die unzureichende Ausstattung der Hochschulen in der Informatik seien nur einige Punkte, die umgehende politische Weichenstellungen erforderten, so die Vertreter von I-12.
„In den USA wurde der Bedeutung der IT schon längst Rechnung getragen. In einem vom Präsidenten der Vereinigten Staaten persönlich in Auftrag gegebenen Bericht empfahlen US-Experten zum Beispiel eine massive Erhöhung des Software-Etats bis 2004. Daraufhin hat das Repräsentantenhaus ein Gesetz verabschiedet, das den Etat für die Forschung im IT-Bereich fast verdoppelt“, so Prof. Dr. A Min Tjoa, Präsident der Österreichischen Computergesellschaft. Damit seien die USA ihrem Ziel, ihre führende Rolle in der Informationstechnologie im 21. Jahrhundert zu sichern und auszubauen, ein großes Stück näher gekommen.
„Wenn die deutschsprachige Informatik nicht umgehend massive Unterstützung aus Politik und Wirtschaft erhält, wird unser Wirtschaftsraum in kürzester Zeit nicht nur hinter die USA, sondern auch hinter andere europäische Länder zurückfallen“, warnten die Präsidenten der Fachgesellschaften.
„Deshalb fordern wir die Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf, nicht länger die Augen vor der desolaten Situation im deutschsprachigen IT-Bereich zu verschließen, sondern substanzielle finanzielle Investitionen, gemeinsames Handeln aller Betroffenen und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu unterstützen“, appellierten die Präsidenten an die Verantwortlichen in allen gesellschaftlichen Bereichen.
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Vielen Dank!
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen
Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…
Organoide, Innovation und Hoffnung
Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…
Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis
Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…