Rekonfigurierbare Mikrochips revolutionieren die Computer-Technik


Eine Revolution in der Mikroprozessor-Technik ist nach Ansicht des Lauterer Informatik-Professors Reiner Hartenstein derzeit in vollem Gange. Rekonfigurierbare Mikrochips, deren Verschaltung sich noch während der Bearbeitung eines Programms ändern kann, werden seiner Meinung nach eine neue Generation von Hochleistungsrechnern ermöglichen.

Vom 27. bis 30. August findet im österreichischen Villach eine Konferenz mit internationaler Beteiligung statt, auf der die Perspektiven rekonfigurierbarer Hardwarebausteine und ihrer neuartigen „Struktur-Programme“, sogenannter „Configware“, ausführlich diskutiert werden.
Hartenstein, Program Chairman der FPL2000 (The 10th International Conference on Field-Programmable Logic and Applications), sieht als Vorteil der „weichen“ Hardware vor allem die deutlich höhere Leistungsfähigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Prozessoren. Das flexible Chip-Design ermögliche die Bearbeitung komplexerer Befehle – und das bei sinkendem Zeitbedarf. „Configware“, so Hartenstein, „führt den Mikroprozessor als Methusalem vor.“
Erstmals werden auch auf der FPL die Möglichkeiten sogenannter „biologischer“ Computer diskutiert, denen Experten für spezielle Problemstellungen große Perspektiven einräumen. Sogenannte Mikroreaktoren, in denen auf kleinster Fläche Tausende von „Mikro-Reagenzgläsern“ untergebracht sind, ermöglichen bereits heute die minutenschnelle Analyse chemischer Verbindungen – eine Aufgabe, für die ein größeres Labor Stunden oder sogar Tage benötigt. Mit rekonfigurierbaren Mikroreaktoren, in denen sich mittels mikroskopisch kleiner Ventile Reaktionsabfolgen flexibel steuern lassen, könnten Computer der Zukunft beispielsweise das Riechen lernen.

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Reiner Hartenstein
Tel.: 0631/205-2606
Fax: 0631/205-2640
email: hartenst@rhrk.uni-kl.de

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Frank Luerweg

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