Maschinelle Übersetzung jetzt Open Source – DFKI und GlobalWare präsentieren LOGOS Open Source
LOGOS wird Open Source. GlobalWare AG und DFKI präsentieren eines der ersten kommerziellen Systeme für Maschinelle Übersetzung unter einem Open Source Lizenzmodell: Ab jetzt kann jeder LOGOS benutzen, testen, die Algorithmen verbessern, anpassen und in seine Applikationen integrieren.
MT Summit X 2005 in Phuket, Thailand, die wichtigste Konferenz für Maschinelle Übersetzung, ist um eine Sensation reicher. Die Ankündigung von DFKI und GlobalWare räumt ein wesentliches Hindernis für die zügige Weiterentwicklung der Maschinellen Übersetzung aus dem Weg: LOGOS wird als Open Source angeboten. Nach 30 Jahren intensiver wissenschaftlicher Arbeit und industrieller Entwicklung haben sich vier Systeme für Maschinelle Übersetzung am Markt etabliert – darunter LOGOS, in dessen Entwicklung insgesamt 140 Millionen Euro geflossen sind. Zahllos waren die Systeme aus der Forschung und in thematisch begrenzten Bereichen erreichten sie eine hohe Übersetzungsqualität, konnten aber im Einsatz in offenen Domänen nicht mithalten.
Die GlobalWare AG, die die LOGOS-Sprachtechnologie besitzt und einsetzt, entschied sich für diesen Schritt, um die Marktdurchdringung zu intensivieren und eine raschere Weiterentwicklung der Technologie zu initiieren. Das DFKI implementierte die Open Source Version von LOGOS in enger Zusammenarbeit mit GlobalWare.
Joerg Ott, CEO der GlobalWare AG erklärt: „Durch diesen Schritt wird die Benutzer- und Entwicklerbasis vergrößert, die in LOGOS verwendeten Algorithmen werden verbessert und die thematische Breite wird um inhaltliche Tiefe ergänzt. LOGOS wird Open Source: Davon werden die Nutzer der LOGOS-Sprachtechnologie profitieren.“
Prof. Dr. Hans Uszkoreit, Wissenschaftlicher Direktor am DFKI: „Die Öffnung der Übersetzungstechnologie für Forschung und Weiterentwicklung bewirkt eine intellektuelle Entfesselung für den Bereich der Maschinellen Übersetzung.“ und weiter: „Das erste Mal können Entwickler neuer Systeme auf einem hohen Niveau aufsetzen und somit unmittelbar an einer Verbesserung der Übersetzungsqualität arbeiten, ohne zuerst ein eigenes Basissystem zu implementieren, dessen Leistungsfähigkeit im Vergleich mit den kommerziellen Lösungen abfällt.“
Der MT Summit wird von den drei großen internationalen Verbänden für maschinelle Übersetzung getragen und in diesem Jahr von der Asia-Pacific Association for Machine Translation (AAMT) ganz bewusst in einer Region abgehalten, die sich von den Tsunamischäden des Jahres 2004 erholt. www.aamt.info/, www.tcllab.org/Pages/mtsummit.html/
Die GlobalWare AG ist eine börsennotierte Gesellschaft mit Sitz in Eisenach. Der Tätigkeitsbereich der Gesellschaft umfasst unter anderem die linguistische Tool-Entwicklung sowie Consulting und Support im Bereich HLT (Human Language Technology). Das LOGOS® MT-System (MT = Machine Translation) sowie die LOGOS® KM-Suite (KM = Knowledge Management) sind die Kernelemente der Technologieentwicklungssparten der Gesellschaft im Bereich HLT.
Das DFKI ist als Private-Public-Partnership organisiert mit Großunternehmen, Mittelständlern, den Ländern Rheinland-Pfalz und Saarland als Gesellschaftern der DFKI GmbH und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als wichtigem Projektförderer. Die Industrie hat die Mehrheit im Aufsichtsrat. Das Motto des DFKI ist „Innovation pur“. Inhaltliche Schwerpunkte sind Wissensmanagement, Intelligente Visualisierung und Simulation, Deduktion und Multiagentensysteme, Sprachtechnologie, Intelligente Benutzerschnittstellen, Bildverstehen, Mustererkennung und Wirtschaftsinformatik. Ohne staatliche Grundfinanzierung, also durch reine Auftrags- und Projektforschung hat sich das DFKI seit der Gründung 1988 zum weltweit größten Zentrum für intelligente Softwaretechnologien entwickelt mit aktuell über 200 Mitarbeitern und einem Finanzierungsvolumen von knapp 18 Mio. Euro in 2004. Das DFKI wirkt für hochbegabte Wissenschaftler als eine Art Durchlauferhitzer für eine Karriere als Unternehmensgründer, Industrie-Forscher oder Hochschullehrer.
Mehr zu LOGOS Open Source unter: logos-os.dfki.de
Die Software kann über die URL www.logos-mt.com
bezogen werden.
Mehr Informationen zu GlobalWare unter:
www.globalware.ag/
DFKI-Kontakt:
Prof. Dr. Hans Uszkoreit
Email: hans.uszkoreit@dfki.de
DFKI-Pressekontakt:
Reinhard Karger, M.A.
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Stuhlsatzenhausweg 3
D-66123 Saarbrücken
Tel.: +49 681-302 5253, Fax: +49 681-302 5341
Mobil: 0177 2422118
email: reinhard.karger@dfki.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.dfki.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln
LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…
Entwicklung klimaneutraler Baustoffe
…aus biogenen Materialien unter Einsatz phototropher Mikroorganismen. Das Fraunhofer-Institut FEP in Dresden bietet skalierbare Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, um technologische Innovationen auf neue Produktionsprozesse anzuwenden. Angesichts der steigenden Nachfrage nach klimaneutralen…
Optimiertes Notfallmanagement dank App
Wie die eGENA-App bei Notfällen in der Anästhesie hilft. Mit der eGENA-App hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) ein digitales Werkzeug geschaffen, das den Klinikalltag bei…