Keine Chance für "Gammelgemüse" – Elektronischer Schadbildkatalog für Obst, Gemüse und Kartoffeln

Wissenschaftler und Qualitätsexperten haben unter der Regie des Leibniz-Instituts für Agrartechnik in Potsdam-Bornim (ATB) einen elektronischen Schadbildkatalog entwickelt. Die in Deutschland einzigartige Software erleichtert entscheidend die Arbeit der Qualitätskontrolleure und hilft, „Gammelgemüse“ auf dem Ladentisch zu vermeiden.


Die jüngsten Skandale in der Fleischindustrie in Sachen „Gammelfleisch“ und Umetikettierungen haben gezeigt, wie wichtig Qualitätskontrollen bei Lebensmitteln sind. Um die Qualitätsstandards bei Obst und Gemüse für den Endverbraucher zu sichern, hat der Gesetzgeber europaweit EU-Vermarktungsnormen und auf nationaler Ebene Handelsklassenverordnungen herausgegeben. Diese legen fest, ob ein Erzeugnis die Klasse Extra, I oder II besitzt, oder ob etwa wegen grober Qualitätsmängel ein Vermarktungsverbot gerechtfertigt ist.

Qualitätskontrolleure für Obst und Gemüse überprüfen, in wie weit dieser Normen innerhalb der einzelnen Handelsstufen eingehalten werden. Eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, weist die Handelsware doch eine naturgegebene Variabilität auf, wird in großer Sortenvielfalt angeboten und ist zudem zeitlichen Veränderungen unterworfen.

Ein wichtiges Handwerkszeug für die Qualitätskontrolle, aber auch für den Groß- und Einzelhandel, steht jetzt mit dem neuen elektronischen Schadbildkatalog ELSKA zur Verfügung. Er wurde nach mehrjähriger Zusammenarbeit des Leibniz-Instituts für Agrartechnik (ATB) mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und erfahrenen Qualitätskontrolleuren fertig gestellt.

ELSKA ist eine bedienerfreundliche, datenbankgestützte Software, die die für etwa 50 Obst- und Gemüsearten sowie Speisekartoffeln festgeschriebenen Normen in derzeit 2020 Bildern und Erläuterungstexten beschreibt, versehen mit zahlreichen Kommentaren. Mit Hilfe dieses elektronischen Kompendiums lassen sich auftretende Qualitätsmängel bei Obst und Gemüse objektivieren und einheitlicher werten.

Profitieren von der neuen nützlichen Software werden vorrangig die amtlichen Kontrollstellen, die effektiver und damit flächendeckender arbeiten können. Aber auch dem Handel wird mit dem elektronischen Schadbildkatalog die Einhaltung der Qualitätsanforderungen von Obst und Gemüse erleichtert.

Auf diese Weise wird dem Verbraucher hoffentlich in Zukunft der Anblick von „Gammelgemüse“ auf dem Ladentisch immer seltener zugemutet.

Interessenten am elektronischen Schadbildkatalog oder an einer kostenlosen Demoversion wenden sich bitte an:

Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V.
Abteilung „Technik der Aufbereitung, Lagerung und Konservierung“
Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam
Tel.: 0331 5699 -313 (Dr. T. Hoffmann) oder -332 (Dr. S. Geyer)
E-Mail: thoffmann@atb-potsdam.de oder sgeyer@atb-potsdam.de
Fax:: 0331 5699 -849

Media Contact

Helene Foltan idw

Weitere Informationen:

http://www.atb-potsdam.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen

Bayerische Förderung: Fraunhofer in Würzburg treibt Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen voran. Am Freitag, den 13. Dezember 2024, besuchte Staatssekretär Tobias Gotthardt aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium das Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung…

Substrate aus Schafswolle sollen Torf im Gartenbau ersetzen

Die Hochschule Hof arbeitet in einem neuen Forschungsprojekt an der Entwicklung nachhaltiger Substrate für die Pflanzenproduktion. Unter der Leitung von Dr. Harvey Harbach untersucht eine Forschungsgruppe gemeinsam mit regionalen und…

Geothermiesysteme im Forschungszentrum der Universität Bayreuth

Wie Geothermische Energie Bayerns Grüne Zukunft Durch Nachhaltige Energie Gestaltet

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Förderung des Forschungsverbundes „Geothermische Allianz Bayern“ verlängert, wobei die Universität Bayreuth (UBT) für weitere vier Jahre weiterhin als Mitglied beteiligt bleibt….