Klein, aber oho – die mobilen Alleskönner aus dem Fraunhofer IGD
In unserer mobilen Gesellschaft wird es immer wichtiger, überall erreichbar zu sein, Aufgaben auch von unterwegs erledigen zu können und sich in fremden Umgebungen problemlos zurechtzufinden. In einer Vielzahl von Projekten arbeitet das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung an innovativen mobilen Technologien, die dieser Entwicklung Rechnung tragen. Einige der Projekte stellen die Wissenschaftler auf der CeBIT 2006 in Halle 9, Stand B36 vor.
Das Mobiltelefon ist mittlerweile zu unserem ständigen Begleiter geworden. Und es wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren genutzt. Für mobile Endgeräte werden inzwischen immer mehr Anwendungen entwickelt, die das Leben einfacher und bequemer gestalten. Einige der neuen Entwicklungen stellt das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD auf der CeBIT 2006 vor.
TRAVO: Interaktive 3-D-Graphik für mobile Endgeräte
Immer mehr Computeranwendungen setzen heute dreidimensionale Darstellungen zur Visualisierung von Informationen ein. Bislang ist es jedoch nicht möglich, diese 3-D-Modelle auch auf Mobiltelefonen oder PDAs darzustellen. Der (Arbeits-)Speicher dieser Geräte ist dafür zu klein. Im Projekt TRAVO arbeiten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung daran, diese Grenzen zu überwinden. Dank TRAVO können Daten unabhängig von ihrer Dateigröße auf das Mobiltelefon übertragen und dort angezeigt werden. Eine Netzwerkanbindung über Bluetooth, WLAN oder UMTS verbindet dazu das mobile Endgerät mit einem Rechner. Der Nutzer kann die Graphiken sowohl am Mobiltelefon als auch am stationären Computer ändern. Die Änderungen werden dann über die Netzwerkanbindung interaktiv an das jeweils andere Gerät geschickt und dort angezeigt. Langfristig wird TRAVO so die Möglichkeit bieten, Reparatur- oder Wartungsarbeiten über große Entfernungen hinweg zu steuern.
servingo: Unterhaltung und Informationen zur WM 2006
Anlässlich der Fußball-WM 2006 entwickelt ein Konsortium aus insgesamt elf Institutionen, darunter das Fraunhofer IGD sowie das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt, eine intelligente und interaktive Serviceplattform zur Unterstützung und Unterhaltung der WM-Besucher. Diese Plattform bietet den Besuchern Informationen zu den Austragungsorten (Sehenswürdigkeiten, Fantreffpunkte, Hotels oder Restaurants), eine Navigationsfunktion zur einfachen Orientierung in fremden Städten sowie Auskunft über den Öffentlichen Personennahverkehr. Zudem können die Fans in servingo ein persönliches WM-Tagebuch führen, um Bilder und Texte zu erfassen und anderen Fans zur Verfügung zu stellen. Alle Funktionen sind sowohl mobil über Handy oder PDA als auch über den PC abrufbar.
Mobile 3D Viewer: Einfache Orientierung in fremden Umgebungen
Für Touristen und Geschäftsreisende, die sich schnell und bequem in einer unbekannten Stadt zurecht finden möchten, entwickeln die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung den Mobile 3D Viewer. Anstatt sich umständlich anhand gedruckter Landkarten zu orientieren, kann sich der Besucher in Zukunft einfach eine dreidimensionale Karte mit einer realistischen Darstellung der Gebäude seiner Umgebung auf sein Mobiltelefon laden. In diesem Modell kann er umfangreiche Informationen zu Sehenswürdigkeiten abfragen und sich zu einem gewünschten Ziel führen lassen. Alles, was er benötigt, ist ein handelsübliches Mobiltelefon, auf das er den 3D Viewer lädt und schon kann die virtuelle Städtetour beginnen.
Mobile Business Card: Der persönliche dynamische Kontaktmanager
Wer war noch mal Herr Müller, dessen Visitenkarte ich gerade in den Händen halte? Über was haben wir gesprochen? Und wie sah er doch gleich aus? Besonders nach Messen, auf denen die Aussteller unzählige Besucher kennen lernen, fällt es häufig schwer, Namen, Gesichter und Themen noch richtig zuzuordnen, zu strukturieren und die geknüpften Kontakte zu pflegen. Unterstützung hierbei bietet die Mobile Business Card. Dieses System nutzt die in Mobiltelefonen zur Verfügung stehenden Funktionen wie die Fotokamera und die Möglichkeit eines mobilen Internet-zugangs und erweitert sie für eine effiziente Kontaktpflege. Noch während des Gesprächs kann der Anwender Notizen und Kontaktdaten des Gesprächspartners eingeben sowie dessen Foto speichern. Die Bilder, Notizen und Adressdaten kann er dann einfach mit seinem Mobiltelefon als E-Mail an beide Gesprächspartner schicken.
Auf der CeBIT 2006 vom 9. bis 15. März 2006 präsentieren Ihnen die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung diese und viele weitere innovative mobile Anwendungen. Sie finden uns auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 9, Stand B36.
Welche Fortschritte das Projekt servingo macht, erfahren Sie außerdem am Freitag, den 10. März ab 10.40 Uhr im Fraunhofer-Forum auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand. Hier hält Heiko Blechschmied, Mitarbeiter der Abteilung Graphische Informationssysteme am Fraunhofer IGD, einen Vortrag zum Thema “servingo – die Serviceplattform für Infotainment & Logistik anlässlich der WM 2006”.
Ansprechpartner:
Daniel Holweg
Fraunhofer IGD Darmstadt
Abteilung Graphische Informationssysteme
Telefon: 06151/155-412
E-Mail: daniel.holweg@igd.fraunhofer.de
Dr. Jörn Kohlhammer
Fraunhofer IGD Darmstadt
Abteilung Echtzeitlösungen für Simulation und Visual Analytics
Telefon:06151/155-646
E-Mail: joern.kohlhammer@igd.fraunhofer.de
Kurzprofil INI-GraphicsNet:
Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).
Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 rund 38 Millionen EURO.
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