Zusammenschaltung der KomNet-Experimentalsysteme in Berlin
Siemens treibt das Internet der Zukunft weiter voran
Am 21. November 2001 wurden die KomNet-Experimentalsysteme, mit denen Techniken für das Internet der Zukunft untersucht werden, in Berlin offiziell zu einem Gesamtnetz zusammengeschaltet. Siemens Information and Communication Networks (ICN) ist mit mehreren Projekten an KomNet beteiligt und stellt einen großen Teil der neuartigen photonischen Übertragungstechnik. ICN ist ein führender Anbieter bei photonischen Transportnetzen mit zahlreichen Weltrekorden bei der optischer Datenübertragung. Durch die KomNet-Projekte von Siemens konnten wichtige Erkenntnisse für die Realisierung zukünftiger photonischer Netze gewonnen werden.
Im Rahmen der KomNet-Projekte realisierte Siemens unter anderem die Übertragung von 80 Gigabit/s pro Wellenlänge unter Praxisbedingungen auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Bensheim und Darmstadt. Durch Ausnutzung von automatisch geregeltem Polarisations-Multiplexbetrieb konnte die Übertragungskapazität der eingesetzten 40-Gigabit/s-Sender und -Empfänger verdoppelt werden, ohne die erforderliche Bandbreite je Übertragungskanal zu erhöhen. Insgesamt wurden in dem DWDM-System 1,28 Terabit/s in einer Glasfaser über eine Distanz von 116 Kilometer übertragen.
„Wir haben führend an KomNet und seinem Erfolg mitgewirkt, beispielsweise bei der deutlichen Steigerung von Übertragungskapazität und Flexibilität photonischer Netze unter gleichzeitiger Reduktion der Kosten“, erklärte Dr. Walter Pröbster, Leiter der Entwicklung Optische Netze von Siemens.
Die Übertragung von 1,28 Terabit/s erfolgte auf einer Glasfaser der Deutschen Telekom im Hochgeschwindigkeits-Testnetz zwischen Bensheim und Darmstadt. Siemens Information and Communication Networks (ICN) vervierfachte dabei die Bandbreiteneffizienz der heute gängigerweise installierten Übertragungssysteme. Dazu wurden Wellenlängen-Multiplexbetrieb mit 16 Wellenlängen und Polarisations-Multiplexbetrieb (PolMux) miteinander kombiniert. Beim PolMux nutzt man, wie auch schon beim Richtfunk oder dem Satellitenempfang, die Polarisationseigenschaften elektromagnetischer Wellen zur Verdopplung der Übertragungskapazität aus.
Der Vorteil der Hochgeschwindigkeits-Informationsübertragung, wie sie zwischen Bensheim und Darmstadt gezeigt wurde, liegt nicht nur im schnelleren Zugriff auf das Internet oder kürzeren Zeiten beim Übertragen oder Herunterladen großer Datenmengen. Die Erhöhung der Datenrate pro Glasfaser bzw. deren effizientere Nutzung senkt auch die Kosten für die Übertragung.
Zu KomNet KomNet ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderter Projektverbund, der das Ziel verfolgt, Systemtechniken und -technologien für das zukünftige Internet zu entwickeln. Neben Experimenten im Labor erfolgte dabei auch der Aufbau eines von Stuttgart über Mannheim und Darmstadt bis nach Berlin reichenden Kommunikationsnetzes. Dieses dient als Plattform zum Test von photonischen Netztechniken, Netzelementen und Teilnehmeranschlüssen für das Internet der Zukunft unter realistischen Betriebsbedingungen.
Hintergrundinformation Siemens ICN hat sich unter anderem mit folgenden Projekten an KomNet beteiligt: – Kostenoptimierter Transport von IP-Paketen über optische Wellenlängen-multiplex-Netze – Entwicklung eines transparenten und konfigurierbaren, photonischen Metro-Netzwerkes und dessen Aufbau und Test in Berlin – Weitverkehrsübertragung zwischen Darmstadt und Berlin bei Erhöhung der Übertragskapazität und Halbierung der Anzahl der Zwischenverstärker. – N x 40 Gbit/s bidirektionale DWDM-Übertragung zwischen Darmstadt und Mannheim
Ausführliche Informationen zu einzelnen Projekten entnehmen Sie bitte den beigefügten Pressemeldungen.
Siemens Information and Communication Networks (ICN) ist ein führender Anbieter von Sprach-/Datennetzen für Firmenkunden, Netzbetreiber und Service Provider. Das umfangreiche Portfolio umfasst insbesondere IP-basierte Konvergenzlösungen, eine durchgängige Produktpalette für den Breitbandzugang, optische Transportnetze sowie das Integrations-, Service- und Applikations-Geschäft. Damit bietet der Siemens-Bereich Komplettlösungen aus einer Hand. Im Geschäftsjahr 2000 (30. September) erzielte ICN einen Umsatz von 11,4 Mrd. EUR, der Gewinn vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) betrug 692 Mio. EUR. ICN beschäftigt weltweit 53 000 Mitarbeiter.
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