OP-Planungssysteme im Überblick

Personal-, Material- und Raumkapazitäten für Operationen zu planen, ist eine der komplexesten Aufgaben im Krankenhausalltag. Einen Überblick über die Funktionen kommerzieller Planungssoftware gibt die empirische Studie „OP-Planungssysteme“.

Der Operationsbereich ist wirtschaftlich gesehen das Kernstück der meisten Krankenhäuser. Hier werden die Leistungen mit den höchsten Erlösen erbracht und gleichzeitig enorme Personal- und Sachkosten verursacht. Das hat dazu geführt, dass einige Kliniken ihre Patienten nicht mehr nach der Verfügbarkeit von Betten, sondern entsprechenden den OP-Kapazitäten einbestellen. Diese zu planen, ist eine der komplexesten Aufgaben im klinischen Alltag: Zahlreiche Randbedingungen wie die Verfügbarkeit von Fachpersonal, Räumen und Material, aber auch die Charakteristiken der Krankheitsbilder und individuelle Patientenmerkmale müssen berücksichtigt werden. „Die Praxis vor Ort zeigt, dass die Einplanung von Operationen im Sinne der Belegung von OP-Sälen sowie die Festlegung des Ressourceneinsatzes oft noch manuell auf Papier oder Planungstafeln erfolgt“, weiß Rita Kristof aus Erfahrung. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich am Fraunhofer IPA seit sechs Jahren in Theorie und Praxis mit dem Thema Krankenhausmanagement. Software-Systeme können den OP-Planer bei seiner Arbeit wirkungsvoll unterstützen. „Will ein Krankenhaus ein OP-Planungssystem einführen, sieht es sich jedoch mit einer ganzen Reihe von Software-Lösungen mit den unterschiedlichsten Funktionen konfrontiert“, hat Kristof festgestellt.

Sich hier eine Übersicht zu verschaffen, ist relativ aufwändig. Um den Stand der Technik der derzeit erhältlichen OP-Planungssysteme zu ermitteln und Krankenhäusern eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben, hat sie eine Studie durchgeführt. Von den 63 relevanten Anbietern im deutschsprachigen Raum haben 14 eingewilligt, in telefonischen Einzelgesprächen Fragen zu den Funktionen ihrer Produkte zu beantworten. Sie haben derzeit rund 600 Systeme im Einsatz. Die Ergebnisse der Befragung sind in „OP-Planungssysteme – eine empirische Studie 2001“ zusammengefasst. Sie gibt einen Überblick darüber, welche Funktionen kommerzielle, Software-basierte OP-Planungssysteme derzeit beinhalten, welche für die nahe Zukunft zu erwarten sind und wie sie eine OP-Planung unterstützen. Kristof beschreibt die geforderten Systemmerkmale und Planungsparameter und stellt die Befragungsergebnisse fachlich kommentiert jeweils einzeln dar. Softwaresysteme, die den Chirurgen in der Planung des medizinischen Vorgehens bei Operationen unterstützen, sind nicht Gegenstand der Studie. „Wir haben uns bewusst auf die Ablauforganisation von Operationen und ihre ressourcen- und terminbezogenene Planung beschränkt“, erklärt Kristof. Die Studie kann zum Preis von 29 Euro beim Fraunhofer IPA bestellt werden.


Rita Kristof: OP-Planungssysteme – eine empirische Studie/hrsg. von Wilfried Sihn. – Stuttgart: IRB-Verlag, 2001. – 53 Seiten
ISBN 3-8167-6048-1

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Dipl.-Ing. Michaela Neuner idw

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