FairPay erhöht Sicherheit und Vertrauen beim elektronischen Bezahlen
Beim heutigen FairPay-Kongress in Berlin werden neue Methoden, Verfahren und Modelle im Softwarebereich vorgestellt, mit denen das Sicherheitsniveau elektronischer Zahlungssysteme drastisch erhöht werden kann. Ziel ist es, bereits die Entwicklungsphase solcher Systeme so zu formalisieren, dass spezifische Sicherheitseigenschaften nachvollzogen und – vergleichbar einem TÜV – geprüft werden können.
Der Kongress wendet sich an Entscheidungsträger und Führungskräfte von Entwicklern und Betreibern sicherheitskritischer IT-Infrastrukturen sowie an praxisorientierte Wissenschaftler.
Margareta Wolf, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, erklärte heute bei Eröffnung des Kongresses: „Beim Verkauf materieller Güter und Dienstleistungen setzt – nach Angaben von empirica – inzwischen jedes fünfte Unternehmen in Deutschland auf Online-Vertrieb. Deutschland hat damit zur Spitzengruppe aufgeschlossen. Das Potenzial des Electronic-Commerce ist enorm. Zunehmender Komfort, z.B. bequemes Zahlen via Internet, haben die Attraktivität des E-Commerce beschleunigt. Für die erfolgreiche weitere Erschließung des Marktpotenzials kommt es nun darauf an, das Vertrauen bei Anbietern und Nutzern in die neuen Technologien weiter zu stärken. Vor allem die Sicherheit und Verlässlichkeit elektronischer Zahlungssysteme spielt eine bedeutende Rolle.“
Die mögliche Gefährdung der Informationsgesellschaft durch Sicherheitslücken in informationstechnischen Systemen steigt mit der rasch wachsenden Zahl von neuen Anwendungen vor allem im Internet, die zunehmend alle Lebensbereiche betreffen. Mit FairPay sollen die vielen – oft erst im akademischen Bereich – vorliegenden Erkenntnisse für die Entwicklung sicherer IT-Systeme gebündelt und für die Praxis nutzbar gemacht werden. Ziel ist dabei, die Systematik von Fairpay in einem Vorgehensmodell festzulegen, das so routinemäßig und effizient bei der Entwicklung sicherheitsempfindlicher IT-Anwendungen eingesetzt werden kann.
Margareta Wolf: „Wir haben das Thema IT-Sicherheit und insbesondere Internet-Sicherheit im Dialog mit der Wirtschaft frühzeitig aufgegriffen. Der Rechtsrahmen ist gesetzt. Mit dem Signaturgesetz wurden die Voraussetzungen für den rechtsverbindlichen elektronischen Geschäftsverkehr geschaffen. Jetzt muss die zugehörige Technik entwickelt und vertrauenswürdig gestaltet werden. Fairpay zeigt einmal mehr die technologische Kompetenz Deutschlands. Nun kommt es auf die Umsetzung und die Schaffung konkurrenzfähiger Produkte an. Hier sehe ich gute Chancen, auch international Standards zu setzen.“
Das Verbundvorhaben FairPay wird seit zwei Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie mit insgesamt ca. 5,5 Mio. ? gefördert. Dem interdisziplinären Konsortium gehören die Deutsche Bank AG und die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, vier auf Internet- und Sicherheitstechnologie spezialisierte Softwarehäuser (GFT Financial Solution GmbH, SECUDE GmbH, T-Systems ISS GmbH, EUROSEC GmbH), sowie vier Hochschulinstitute an. Konsortialführer ist das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit Sitz in Kaiserslautern und Saarbrücken.
Seitens der Deutsche Bank AG war das von der paybox.net AG entwickelte Paybox-System, bei dem die Deutsche Bank AG strategischer Partner ist und u.a. die Abwicklung der Transaktionen übernimmt, Untersuchungsgegenstand in FairPay. Exemplarische Abläufe bei Paybox wurden anhand des Vorgehens bei FairPay überprüft. So konnte nachgewiesen werden, dass hohe Sicherheitseigenschaften erfüllt werden.
Die Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG bearbeitete im Rahmen von FairPay den Einsatz digitaler Signaturen auf Basis des deutschen Signaturgesetzes. Die HypoVereinsbank wird als Vorreiter in den kommenden Monaten mit der Ausgabe von 10.000 EC- und Servicekarten mit digitaler Signatur ein Pilotprojekt im Privatkundenbereich starten. Mit den Karten können digitale Dokumente signiert werden, die sie für Anwendungen im Online-Banking sowie für das elektronische Unterschreiben von Verträgen nutzbar machen. Ergebnis der Arbeit in FairPay ist die systematische Konstruktion des Sicherheitskonzepts für den signaturgesetzkonformen Betrieb der Registration Authority. Damit wurden die Voraussetzungen geschaffen für eine verlässliche Integration von qualifizierten elektronischen Signaturen in Banking-Applikationen.
In Zusammenarbeit mit 4FriendsOnly.com Internet Technologies AG wurde das innovative Bezahlsystem Paybest in FairPay behandelt. Paybest erlaubt vertrauenswürdiges und anonymes Bezahlen im Internet. Wesentliche Systembestandteile wurden mit der FairPay-Methode formal umgesetzt. Das System wird nun auf der Basis des FairPay-Vorgehensmodells für den internationalen Einsatz weiterentwickelt.
Die Fairpay-Methodik ist universell und kann auf andere Bereiche übertragen werden. Die GFT Financial Solution GmbH zeigt dies an Hand eines Dokumentensafes zur sicheren Übertragung von Dokumenten im Internet, der auf Basis von FairPay entwickelt wurde.
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Weitere Informationen:
http://fairpay.dfki.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
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