Bundesforschungsministerin Bulmahn stellt Weichen für IT-Forschung neu
1,5 Milliarden Euro-Programm heute in Berlin vorgestellt
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat am heutigen Dienstag in Berlin gemeinsam mit dem Vizepräsidenten des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien e.V. (BITKOM), Jörg Menno Harms, ihr neues Förderprogramm „IT-Forschung 2006“ vorgestellt.
„Mit ‚IT-Forschung 2006‘ werden die Weichen dafür gestellt, dass Deutschland bei der Gestaltung der ‚Informationsgesellschaft Europa‘ eine Schlüsselrolle spielt“, betonte Bulmahn. „Gerade in einer Phase der Wachstumsschwäche ist es notwendig, die Märkte von morgen vorzubereiten und hierfür die notwendigen Innovationen zu schaffen.“ Da die Innovationsprozesse und das Marktgeschehen schneller sind als die Reaktionszeiten der bisherigen Programmplanungen, seien die klassischen Förderprogramme und –verfahren für das Internetzeitalter nur noch bedingt tauglich. „IT-Forschung 2006“ trage dieser Erkenntnis Rechnung und gebe den Startschuss für eine Neuausrichtung der Forschungsförderung im IT-Bereich.
BITKOM-Vizepräsident Menno Harms: „Eine solche strategische Forschungsförderung ist dringend nötig. Mittelständischen Unternehmen wird oftmals erst dadurch eine eigene Forschung und Entwicklung ermöglicht.“ Softwarehäuser und IT-Dienstleister hätten in den vergangenen fünf Jahren nach BITKOM-Berechnungen in Deutschland 200.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Diese Potenziale müsse man weiter stärken.
Neu an „IT 2006“ ist die starke KMU-Ausrichtung der Software-Förderung. Schon in den nächsten Tagen wird eine neue Maßnahme zum „Software Engineering“ gestartet, bei der als Pilotprojekt vereinfachte Antrags- und Förderverfahren angewendet werden. Bulmahn: „Entscheidungen über vorliegende Förderanträge sollen innerhalb von ein bis zwei Monaten getroffen werden. Besonders im Softwarebereich ist dies dringend notwendig.“ Das stärke die Position in neuen Märkten und schaffe Arbeitsplätze.
Auch für BITKOM-Vizepräsident Harms sind Forschungsschwerpunkte im Softwarebereich von besonderer Bedeutung. Der Wertschöpfungsanteil von Software würde z. B. in der Automatisierungstechnik bis zu 80 % betragen. Bislang aber setzt nur jedes dritte Softwarehaus ingenieurmäßige Methoden bei der Software-Entwicklung ein. Harms: „Das Forschungsprogramm muss die Bedeutung von Software als generische Wertschöpfungstechnologie in besonderem Maß berücksichtigen.“ Hierbei solle man sich vor allem auf die Technologie- und Anwendungsschnittstellen konzentrieren, z. B. bei der Vernetzung von Systemen.
Die anstehenden technologischen Neuausrichtungen bieten die Gelegenheit für deutsche Firmen, erstmals Vorreiter bei Internettechnologien zu werden. Bulmahn: „Unser Ziel ist eine weltweite Spitzenposition beim mobilen Internet bis 2006. Im Mobilfunkbereich ist Europa insbesondere Deutschland den USA schon heute um Jahre voraus.“ Aber auch bei der Internetkommunikation über das Festnetz sollen künftig die deutschen Stärken besser zum Tragen kommen. Bulmahn: „Wenn es künftig optische Netze gibt, sind wir ganz vorne mit dabei.“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat die Mittel für die Informationstechnik einschließlich des Bereichs Neue Medien in der Bildung seit 1998 bereits um insgesamt 39,5 % gesteigert. Mit dem neuen Forschungsprogramm werden nun mehr 1,5 Milliarden Euro für den Zeitraum 2002 – 2006 für die Projektförderung zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen noch einmal 1,5 Milliarden Euro für die institutionelle Förderung.
„Die Bundesregierung setzt damit den bei Regierungsantritt eingeschlagenen Weg konsequent fort, durch Investitionen für Bildung und Forschung die Rahmenbedingungen für Innovationen und damit für neue Arbeitsplätze zu verbessern“, sagte Bulmahn.
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