Die blaue Mauritius in 1 Sekunde
Informatiker der Universität Freiburg helfen Briefmarkensammlern mit intelligenter Bildanalyse
Die Freiburger Wissenschaftler Sven Siggelkow und Prof. Hans Burkhardt vom Institut für Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg haben ein Programm entwickelt, das Briefmarkensammlern künftig ihr Hobby erleichtert: Statt sich durch dicke Kataloge zu wälzen, um eine Briefmarke zu bestimmen, können sie nun die Marke auf den Scanner legen und sie vom Computer heraussuchen lassen.
Das Programm mit dem Namen „MICHELscope“ verwendet dafür neu entwickelte Techniken der digitalen Bildanalyse, um charakteristische Merkmale der Marken zu extrahieren. Diese Merkmale werden in Bruchteilen von Sekunden bestimmt und mit den gespeicherten Merkmalen von derzeit mehr als 12000 Marken des deutschsprachigen Sammelgebiets verglichen, um die passende Marke herauszusuchen. Anhand der Michelnummer und des Sammelgebiets, welche das Programm zurückliefert, kann der Sammler nun gezielt im Katalog die zur Marke gehörigen weiteren Informationen auffinden.
Die Fähigkeiten des Programms gehen aber noch darüber hinaus: Statt nur die identische Marke zu suchen, liefert das Programm zudem eine Reihe von Marken mit ähnlichen Merkmalen. Der Benutzer kann dabei interaktiv den Ähnlichkeitsbegriff beeinflussen, indem er z.B. mehr Betonung auf Farbe, Struktur oder Gesamtlayout legt. Auch Größe und Seitenverhältnis können berücksichtigt werden. Dadurch gelingt es z.B., die Marken von Serien, die sich meist in bestimmten Charakteristika ähneln, aufzufinden. Insbesondere für Serien, die verteilt über mehrere Jahre erschienen sind, ist dies eine große Hilfe, da die Marken üblicherweise in den Katalogen chronologisch geordnet sind und somit solche Serien unübersichtlich über viele Seiten verteilt sind. Zudem kommt es vor, dass Marken zu bestimmten Anlässen erneut aufgelegt werden ohne eine Serie zu bilden. Schließlich ist es sogar möglich, motivgleiche oder -ähnliche Marken auch über Sammelgebiete hinweg zu finden. An weiteren Anwendungsgebieten mit dem Ziel der Suche nach ähnlichen bildhaften Darstellungen in großen Datenbanken wird derzeit geforscht.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing Hans Burkhardt
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Inst. f. Informatik, Lehrstuhl für Mustererkennung u. Bildverarbeitung
Georges-Koehler-Allee, Geb. 052, D-79110 Germany
Telefon: +49(0)761-203-8262, Fax: +49(0)761-203-8262
E-Mail: Hans.Burkhardt@informatik.uni-freiburg.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://lmb.informatik.uni-freiburg.de/people/siggelkow/michelscope/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Parallele Pfade: Das Verständnis von Malariaresistenz bei Schimpansen und Menschen
Die nächsten Verwandten des Menschen passen sich genetisch an Lebensräume und Infektionen an Überleben des am besten Angepassten: Genetische Anpassungen bei Schimpansen aufgedeckt Görlitz, 10.01.2025. Schimpansen verfügen über genetische Anpassungen,…
Du bist, was du isst – Stanford-Studie verbindet Ballaststoffe mit Modulation von Anti-Krebs-Genen
Die Ballaststofflücke: Ein wachsendes Problem in der amerikanischen Ernährung Ballaststoffe sind bekanntlich ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung, doch weniger als 10 % der Amerikaner konsumieren die empfohlene Mindestmenge. Eine…
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl – RNA-Protein-Entdeckung für eine bessere Immunität
HIRI-Forscher entschlüsseln Kontrollmechanismen der Polysaccharidverwertung in Bacteroides thetaiotaomicron. Forschende des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg haben ein Protein sowie eine Gruppe kleiner Ribonukleinsäuren (sRNAs) in…