BMELV-Verbundprojekt OPDIS: Mobile-Commerce-Dienste zum Nutzen der Verbraucher
Verbraucher ist das Ziel eines neuen Verbundprojektes des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Der wissenschaftliche Anteil dieses Projekts wird von der Forschungsgruppe wi-mobile der Universität Augsburg geleistet wird, die hierfür vom BMELV Mittel in Höhe von 236.000 Euro erhält. Praxispartner der Augsburger Forscher sind die Ascora GmbH in Ganderkesee, die sofd GmbH in Berlin und die snoopmedia GmbH in Bonn.
Anwendungen zum mobilen Datenabruf (Apps) bieten ein hohes Potential zur Verbesserung der Verbraucherinformationen vor Ort. Besonderes Potential entsteht durch die Kombination mit RFID-Technologien – insbesondere mit der Near Field Communication (NFC) -, über die künftig jeder Verbraucher in seinem Mobiltelefon verfügen wird. Bisherige Anwendungen, die über reine Preisvergleiche hinausgehen, beschränken sich auf den Lebensmittelbereich. Die hohen Nutzerzahlen zeigen jedoch, dass diese Ansätze nicht nur einen hohen Mehrwert bieten, sondern auch eine hohe Akzeptanz bei Endverbrauchern finden. Naheliegend ist deshalb auch eine Anwendung in anderen Bereichen des privaten Ge- oder Verbrauchs im Konsumgüterbereich.
OPDIS – Open Source Product Data Information System
Das offene Produktinformationssystem OPDIS hat die Schaffung mobiler Anwendungen der produktbezogenen Information für Verbraucher zum Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, umfasst OPDIS drei Komponenten. Zunächst soll ein offenes serverbasiertes Produktinformationssystem (OPDIS-KNOW) erstellt werden, das Informationen zu einem Produkt in strukturierter Form verwaltet. Dieses System kann zudem andere Informationsquellen einbinden und erlaubt es Anwendungen, Anfragen an das System zu stellen. So kann beispielsweise eine Anfrage anhand eines Barcode-Wertes gestellt werden. OPDIS-KNOW wird diese Anfrage mit allen bekannten strukturierten, unstrukturierten und nutzerbasierten Informationen über das Produkt beantworten.
Die zweite Komponente baut auf OPDIS-KNOW auf und ist ein Framework für die Anwendungsentwicklung. Diese Rahmenstruktur (OPDIS-FRAME) vereinfacht die Implementierung mobiler Anwendungen in diesem Bereich. OPDIS-FRAME wird innerhalb des Projektes sowohl für iPhone/iOS- als auch für Android-Plattformen umgesetzt werden.
Die dritte Komponente (OPDIS-APP) umfasst schließlich die exemplarische Anwendung. Es wird eine mobile Anwendung entwickelt, die die Bestandteile von OPDIS-KNOW und OPDIS-FRAME im Praxiseinsatz zeigt. Die so umgesetzte Anwendung wird es Anwendern erlauben, Produkte mit dem iPhone oder Android-Handy zu scannen und anschließend Informationen zu den Inhaltsstoffen sowie zur praktischen Bedeutung eventueller Qualitätslabel und des herstellenden Unternehmens zu erhalten.
Zu jeder Zeit an jedem Ort verfügbare Informationen über Produkte und ihre Hersteller
„Das OPDIS-Projekt wird dazu beitragen, Produktdaten auf strukturierte Art zugänglich zu machen und dadurch neue Informationsmöglichkeiten für Verbraucher schaffen. Produktinformationen werden dadurch zu jeder Zeit und an jedem Ort verfügbar gemacht“, so Dr. Sven Abels, OPDIS-Gesamtprojektleiter und Geschäftsführer der Ascora GmbH. Zudem können Verbraucher mit dieser Anwendung Informationen über die ethische Verhaltensweise des herstellenden Unternehmens, etwa durch die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung oder durch hohe freiwillige Umweltschutzstandards, erhalten.
Entscheidend für die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Online-Handel
Um die wissenschaftliche Qualität des Ansatzes, der Spezifikation und auch der Umsetzung zu gewährleisten, ist die Forschungsgruppe wi-mobile der Universität Augsburg an dem Projekt beteiligt. Sie wird dieses Projekt als Forschungspartner über seine gesamte Laufzeit hinweg begleiten. „Die Bereitstellung von Produktinformationen für Verbraucher ist ein idealtypisches Anwendungsfeld für mobile Anwendungen“, so PD Dr. Key Pousttchi, Leiter der Augsburger Forschungsgruppe wi-mobile, die seit über zehn Jahren im Bereich der Entwicklung mobiler Anwendungen tätig ist und international zu den führenden wissenschaftlichen Gruppen auf diesem Gebiet zählt. „Auf mittlere Sicht sollten Handelsunternehmen innovative Anwendungen für Endkunden bereitstellen können, die Produktinformationen, M-Payment und Mobile Marketing zusammenführen und mit verschiedenen weiteren Funktionen verbinden, um den stationären Handel kundenfreundlicher zu machen. Sonst“, so Pousttchi, „werden sie mit dem Online-Handel nicht mithalten können. Das Projekt OPDIS ist auf diesem Weg ein wesentlicher Schritt. Und es adressiert zugleich das Verbraucherbedürfnis nach Transparenz und neutraler Produktinformation.“
Die OPDIS-Projektpartner
• Die Ascora GmbH hat ihren Sitz im norddeutschen Raum und unterhält Niederlassungen in Delmenhorst und Oldenburg. Ascora GmbH (vormals Abelssoft GmbH) ist seit 1994 am Markt aktiv. Seit 2007 firmiert das Unternehmen als GmbH und bietet IT-Lösungen für Unternehmen und Endnutzer an. Die Ascora GmbH zählt mit über 500.000 registrierten Endnutzern zu einem der größten Anbieter von Windows-Tools in Deutschland und vertreibt Lösungen sowohl im Direktvertrieb als auch als White-Label-Lösungen für Softwareunternehmen und Zeitschriften. Ascora GmbH hat umfangreiche Erfahrungen in der Durchführung komplexer IT-Projekte und engagiert sich in verschiedenen Forschungsprojekten. Mitarbeiter der Ascora GmbH sind als Experten in unterschiedlichen Initiativen aktiv wie bspw. der OISV oder dem CEN (European Committee for Standardization)
• Die snoopmedia GmbH ist eine inhabergeführte Agentur für digitale Kommunikation mit Sitz in Bonn. Seit mehr als 13 Jahren sind die Experten für nutzerzentrierte Gestaltung und reibungslose Interaktion im Markt etabliert. Neben Kunden aus Industrie und Handel vertrauen Spitzenorganisationen aus Bildung und Forschung auf die Kompetenzen und Leistungen von snoopmedia. Konzeption und Umsetzung von mobilen Anwendungen sind zunehmend bedeutende Bestandteile im Leistungsportfolio der snoopmedia GmbH. Zudem verfügt die snoopmedia GmbH über tiefgehendes Wissen im Bereich der IT-Systeme.
• Die sofd GmbH ist seit 6 Jahren als Anbieter von IT-Beratung und Softwareentwicklung aktiv. Dabei verfügt das Berliner Unternehmen über Expertise in der Konzeption, Realisierung und Optimierung kundenspezifischer Anwendungen für betriebliche und wissenschaftliche Aufgabenstellungen. Die Kernkompetenzen werden durch den Einsatz etablierter Standardtechnologien, Frameworks und Methoden des Software-Engineerings sowie des Projekt- und Qualitätsmanagements abgerundet.
• Die Forschungsgruppe wi-mobile der Universität Augsburg ist seit vielen Jahren spezialisiert auf Analyse und Bewertung von Technologien und Konzepten im Bereich der Mobilfunk- und weiterer drahtloser Kommunikationstechnologien. Gegründet 2001 am Augsburger Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering, integriert sie als Forschungsgruppe modernen Typs in einem Drei-Säulen-Modell Forschung auf internationalem Niveau, Beratungsprojekte für nationale und internationale Unternehmen sowie Lehrveranstaltungen für Studenten und Industrieteilnehmer. Besondere thematische Schwerpunkte bilden Mobile Payment/Mobile Banking, Mobile Marketing, mobile Geschäftsprozesse und die Weiterentwicklung von Mobilfunkmärkten und Geschäftsmodellen. Besonderen Wert legt die Forschungsgruppe auf die Kombination wissenschaftlich fundierter Analysen und Konzeption mit deren praktischer Anwendung.
Projekt-Homepage: http://www.opdis.de
Pressekontakt:
PD Dr. Key Pousttchi
Forschungsgruppe wi-mobile
Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon +49(0)177-6319508
key.pousttchi@wi-mobile.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.opdis.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium
… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…
Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl
Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…
Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer
Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…