Der Schlaue Klaus erlaubt keine Fehler
Als der neue Kollege kam, schauten sie skeptisch. Die erfahrenen Bestückerinnen in der Fertigung bei Ziehl-Abegg waren sich sicher, dass der Schlaue Klaus schon bald wieder arbeitslos sein würde.
Der Schlaue Klaus, das intelligente Assistenzsystem der Firma Optimum datamanagement solutions GmbH aus Karlsruhe, ist der Inbegriff dessen, was Experten unter „Industrie 4.0“ verstehen. Ausgestattet mit 21,5 Zoll Sensoren, einem LED Panel mit einer Lichtstärke von bis zu 2.000 Lux sowie einem Hochleistungsrechner mit vier GHz ist er auf dem neuesten Stand der Technik. Sein Job bei Ziehl-Abegg? Die Kontrolle aller manuellen Tätigkeiten in der Bestückung von Schalterplatten. Und den macht er richtig gut!
Ein aufmerksamer Kollege, der stets aufpasst
Herzstück ist die Bildverarbeitungssoftware, die Industriekameras mit optischen Informationen füttern. Diese gleicht eine intelligente Datenbank ab. Hier sind alle Teilschritte der Produktion abgespeichert und lassen sich in Echtzeit mit den Tätigkeiten der Arbeiter verglichen.
Schleicht sich ein Fehler ein, reagiert das System sofort und gibt über ein Display direktes Feedback. Ein erfolgreicher Zusammenbau wird ebenfalls optisch angezeigt. Ein Smiley erscheint auf dem Monitor.
„Das Lob für die eigene Arbeit tut gut und motiviert. Zudem gibt mir das System Sicherheit, alles richtig gemacht zu haben,“ erzählt Bestückerin Miroslawa Schneider.
Der Nutzen des Schlauen Klaus lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. Um 20 Prozent konnte Ziehl-Abegg seine Produktion steigern. Das war ursprünglich nicht einmal geplant.
„Bei der Idee, in der Bestückung ein automatisches Inspektionssystem mit direkter Rückmeldung einzuführen, ging es vor allem um die Absicherung unseres hohen Qualitätsstandards. Dass die Mitarbeiterinnen jetzt schneller hantieren, ist ein schöner, gewinnbringender Nebeneffekt“, freut sich Hermann Mütsch, Produktionsleiter bei Ziehl-Abegg.
Der Schlaue Klaus überzeugt auf allen Ebenen
Der Ventilatorenbauer aus Künzelsau ist vom Schlauen Klaus absolut begeistert.
Gleich sechs Produktionsstraßen in der Elektronikfertigung hat das Unternehmen mit dem System ausgestattet. Kostenpunkt: rund eine Millionen Euro.
„Trotz Sonderwünschen verlief die Integration und Anbindung an die Steuerung unserer Fertigungslinien und an unsere IT-Umgebung problemlos“, berichtet Mütsch.
Und nicht nur auf der technischen Ebene läuft es problemlos. Weder der Betriebsrat noch die Datenschutzbeauftragten des Unternehmens haben Einwände gegen den Schlauen Klaus.
Auch Schichtführer und Programmierer Stefan Weiß ist überzeugt:
„Das System ist sehr bedienerfreundlich und lässt sich einfach programmieren. Wir konnten unsere Einarbeitungszeiten erheblich verkürzen, unsere Fehlerquote deutlich senken und die Bestückungszahl steigern. Die gesamte Produktion hat dank des intelligenten Assistenzsystems an Qualität gewonnen.“
Sogar die Bestückerinnen sind mit ihrem neuen Kollegen mehr als zufrieden:
„Wenn wir Feierabend machen, können wir sicher sein, dass jedes Teil richtig verbaut ist. Fehler gibt es nicht mehr.“ Ein tolles Fazit: Niemand möchte den Schlauen Klaus mehr missen.
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