Distanzadaption für Multiview-3D-Displays
Ein neues Bildverarbeitungsverfahren des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts ermöglicht freiere Beweglichkeit für mehrere Nutzer vor 3D-Bildschirmen. Der Algorithmus lässt sich in die Ansteuerung verschiedener – auch älterer – Multiview-3D-Displays integrieren. Das neue Verfahren erlaubt eine stufenlose Anpassung der Betrachtungsentfernung in einem Bereich von halber bis doppelter Ausgangsentfernung ohne Beeinträchtigung der dargestellten Tiefe und Bildqualität.
Bislang wurden Anwendungsfelder für autostereoskopische Displays vorwiegend in 3DTV und in speziellen Anwendungen in Medizin, Forschung oder Konstruktion gesehen. Um sich den verstärkten Werbeeffekt von 3D als Alternative zu 2D-Präsentationen im öffentlichen Raum zu Nutzen zu machen, setzt mittlerweile auch die Werbebranche mehr und mehr auf 3D Digital Signage.
Die flexible Lösung des Fraunhofer HHI erzeugt neue Betrachtungspositionen. Auf diese Weise können auch weit entfernt oder besonders nah stehende Nutzer den 3D-Effekt sehen. Bislang führte der von Herstellern voreingestellte, feste Betrachtungsabstand zu Einschränkungen.
Die autostereoskopische Darstellung von 3D-Bildern basiert in Linsenraster-Systemen auf einer Trennung der Bilder oder Bildströme für beide Augen jedes Nutzers. In den Bildschirm eingearbeitete Zylinderlinsen sorgen für eine Lenkung der Bildpunkte auf mehrere Blickwinkel. Die softwarebasierte Distanzadaption des Fraunhofer HHI steuert Hardware-unabhängig einzelne Sub-Pixel an und erzeugt so ein verändertes Verschachtelungsmuster der Sub-Pixel – auf diese Weise ist die exakte 3D-Wiedergabe für verschiedene Positionen vor dem Display möglich.
Die Algorithmen des Fraunhofer-Instituts können nicht nur in Multiview-Anwendungen, sondern auch in interaktive Single-User-Lösungen integriert werden. So kann die Betrachtungsentfernung unabhängig von der vorgegebenen nominalen Distanz des Displays allein durch die Modifikation des Contents eingestellt werden. Die erste öffentliche Demonstration dieser Distanzadaption für verschiedene Benutzungsmodi findet am Stand des Fraunhofer HHI (Stand 1201) im German Pavillon während der SID 2013 in Vancouver/Canada vom 21. bis 23. Mai 2013 statt.
Kontakt
Dr.-Ing. René de la Barre
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
Tel +49 30 31002-345
rene.de_la_barre@hhi.fraunhofer.de
Ansprechpartner für die Presse
Dr. Gudrun Quandel
Corporate Communications
Tel +49 30 31002 400
Mobil +49 171 1995334
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.hhi.fraunhofer.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Die Roboterhand lernt zu fühlen
Fraunhofer IWS kombiniert Konzepte aus der Natur mit Sensorik und 3D-Druck. Damit Ernteroboter, U-Boot-Greifer und autonome Rover auf fernen Planeten künftig universeller einsetzbar und selbstständiger werden, bringen Forschende des Fraunhofer-Instituts…
Regenschutz für Rotorblätter
Kleine Tropfen, große Wirkung: Regen kann auf Dauer die Oberflächen von Rotorblättern beschädigen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen können sinken, vor allem auf See. Durch die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen…
Materialforschung: Überraschung an der Korngrenze
Mithilfe modernster Mikroskopie- und Simulationstechniken konnte ein internationales Forschungsteam erstmals beobachten, wie gelöste Elemente neue Korngrenzphasen bilden. Mit modernsten Mikroskopie- und Simulationstechniken hat ein internationales Forscherteam systematisch beobachtet, wie Eisenatome…