Interaktives Forschen: Website des ILS bereitet Daten zur Raumentwicklung auf

Abgrenzung der StadtRegionen 2020 © ILS, Kartografie: Jutta Rönsch

„Dieser Webauftritt bietet erstmalig die Möglichkeit, Trends der Raumentwicklung mit ausgewählten Indikatoren interaktiv zu erforschen“, berichtet ILS-Projektleiter Prof. Dr. Stefan Fina.

„Die Daten und Darstellungen sind so aufbereitet, dass disparitäre Entwicklungen zwischen den Zentren von StadtRegionen und ihren Pendlereinzugsbereichen erkennbar werden, auch im Vergleich mit Gebieten außerhalb der StadtRegionen und den Trends in Gesamtdeutschland.“

Für den Aufbau dieser Anwendung hat der Bereich Geoinformation und Monitoring des ILS Zeitreihen aus der Regionalstatistik und aus den Beständen der Bundesagentur für Arbeit von 2001 bis 2017 harmonisiert und in einem ersten Schritt in Kernindikatoren für die Themenbereiche Bevölkerung, Beschäftigung, Soziales und Flächennutzung überführt.

„Die interaktive Kartendarstellung und Grafiken geben einen Überblick über die Raumentwicklung in deutschen Städten und ihrem Umland in den vergangenen knapp zwanzig Jahren und lassen Trends von Konzentration und Verdrängung nachvollziehbar werden“, so Fina. Weitere ergänzende Indikatoren, zum Beispiel zum Themenbereich Mobilität, werden folgen.

Für das interaktive WebGiS, dessen Entwicklung vom MagicMappingClub Berlin unterstützt wurde, wurden in den vergangenen Monaten die genannten Datenreihen aus der Regionalstatistik der Statistischen Ämter von Bund und Ländern aufbereitet.

Es richtet sich an Raumwissenschaftlerinnen und Raumwissenschaftler ebenso wie an Interessierte, die mehr über ihre Region erfahren möchten. Neben dem Regionsvergleich besteht die Möglichkeit, Unterschiede zwischen den Kernstädten und Umlandgemeinden einzelner StadtRegionen nachzuvollziehen.

Auf diese Weise stellt die Anwendung Forschungsdaten bereit, um Nutzerinnen und Nutzern Unterschiede in der Raumentwicklung von Regionen wie Berlin, Düsseldorf, Chemnitz oder Kiel näherzubringen. Als Download gibt es ergänzend kompakte Steckbriefe mit den wichtigsten ausgewählten Informationen zu einer StadtRegion.

Hinweise zur Methodik: Der Definition als StadtRegion liegt die Annahme zugrunde, dass Pendlerverflechtungen die Beziehungen zwischen Kernstadt und dem dazugehörigen Umland maßgeblich prägen und sich je nach räumlicher Zuordnung zu Zentren auch überlappen können (z. B. im Ruhrgebiet oder in der Region Rhein-Neckar).

Per Definition werden Städte mit einer Bevölkerung von mindestens 200.000 Personen und 100.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen sowie mittels des Einzugsbereichs der Kernstadt in Fahrzeitminuten als StadtRegion bezeichnet. Diese Großstädte haben eine besondere funktionale Rolle für ihr Umland und eine übergeordnete zentralörtliche Bedeutung als Wirtschaftsknoten und Beschäftigungszentrum.

Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fina, ILS, Projektleiter, E-Mail: stefan.fina@ils-forschung.de

Das Web-Tool ist ab sofort unter https://www.ils-stadtregionen.de online.

Media Contact

Theresa von Bischopink idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…