Interaktives Forschen: Website des ILS bereitet Daten zur Raumentwicklung auf
„Dieser Webauftritt bietet erstmalig die Möglichkeit, Trends der Raumentwicklung mit ausgewählten Indikatoren interaktiv zu erforschen“, berichtet ILS-Projektleiter Prof. Dr. Stefan Fina.
„Die Daten und Darstellungen sind so aufbereitet, dass disparitäre Entwicklungen zwischen den Zentren von StadtRegionen und ihren Pendlereinzugsbereichen erkennbar werden, auch im Vergleich mit Gebieten außerhalb der StadtRegionen und den Trends in Gesamtdeutschland.“
Für den Aufbau dieser Anwendung hat der Bereich Geoinformation und Monitoring des ILS Zeitreihen aus der Regionalstatistik und aus den Beständen der Bundesagentur für Arbeit von 2001 bis 2017 harmonisiert und in einem ersten Schritt in Kernindikatoren für die Themenbereiche Bevölkerung, Beschäftigung, Soziales und Flächennutzung überführt.
„Die interaktive Kartendarstellung und Grafiken geben einen Überblick über die Raumentwicklung in deutschen Städten und ihrem Umland in den vergangenen knapp zwanzig Jahren und lassen Trends von Konzentration und Verdrängung nachvollziehbar werden“, so Fina. Weitere ergänzende Indikatoren, zum Beispiel zum Themenbereich Mobilität, werden folgen.
Für das interaktive WebGiS, dessen Entwicklung vom MagicMappingClub Berlin unterstützt wurde, wurden in den vergangenen Monaten die genannten Datenreihen aus der Regionalstatistik der Statistischen Ämter von Bund und Ländern aufbereitet.
Es richtet sich an Raumwissenschaftlerinnen und Raumwissenschaftler ebenso wie an Interessierte, die mehr über ihre Region erfahren möchten. Neben dem Regionsvergleich besteht die Möglichkeit, Unterschiede zwischen den Kernstädten und Umlandgemeinden einzelner StadtRegionen nachzuvollziehen.
Auf diese Weise stellt die Anwendung Forschungsdaten bereit, um Nutzerinnen und Nutzern Unterschiede in der Raumentwicklung von Regionen wie Berlin, Düsseldorf, Chemnitz oder Kiel näherzubringen. Als Download gibt es ergänzend kompakte Steckbriefe mit den wichtigsten ausgewählten Informationen zu einer StadtRegion.
Hinweise zur Methodik: Der Definition als StadtRegion liegt die Annahme zugrunde, dass Pendlerverflechtungen die Beziehungen zwischen Kernstadt und dem dazugehörigen Umland maßgeblich prägen und sich je nach räumlicher Zuordnung zu Zentren auch überlappen können (z. B. im Ruhrgebiet oder in der Region Rhein-Neckar).
Per Definition werden Städte mit einer Bevölkerung von mindestens 200.000 Personen und 100.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen sowie mittels des Einzugsbereichs der Kernstadt in Fahrzeitminuten als StadtRegion bezeichnet. Diese Großstädte haben eine besondere funktionale Rolle für ihr Umland und eine übergeordnete zentralörtliche Bedeutung als Wirtschaftsknoten und Beschäftigungszentrum.
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fina, ILS, Projektleiter, E-Mail: stefan.fina@ils-forschung.de
Das Web-Tool ist ab sofort unter https://www.ils-stadtregionen.de online.
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