Nächster Halt Marokko: EU-Partner testen innovative Software für Weltraumroboter in der Sahara

Der Rover simulierte bereits 2016 zusammen mit weiteren Robotern erfolgreich eine Weltraummission in der Halbwüste Utahs, USA. DFKI GmbH

Der Strategic Research Cluster (SRC) on Space Robotics Technologies hat zum Ziel, die europäische Forschung und Entwicklung im Bereich der Weltraumrobotik voranzutreiben.

Unter Beteiligung der European Space Agency (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und den nationalen Weltraumagenturen Frankreichs, Spaniens, Italiens und Großbritanniens plant das Projekt „PERASPERA“ die Ziele des Strategic Research Clusters und überwacht die Umsetzung in aktuell sechs Teilprojekten. Wichtiger Bestandteil des Clusters sind umfangreiche Tests und Evaluierungsmaßnahmen für die darin entwickelten Technologien.

Dazu gehört die vom Robotics Innovation Center des DFKI im Rahmen des Teilprojekts FACILITATORS – das von der spanischen Firma GMV geleitet wird – koordinierte Feldtestkampagne in Marokko.

Dabei stellen DFKI, GMV und weitere europäische Partner vom 15. November bis 15. Dezember 2018 die in den Teilprojekten ERGO und INFUSE entwickelten Softwaretechnologien erstmals außerhalb des Labors unter realitätsnahen Bedingungen auf die Probe.

Auf dem Prüfstand: Innovative Softwareframeworks für Autonomie und Datenfusion

Im PERASPERA-Teilprojekt ERGO erarbeitete ein Team europäischer Partner ein Softwareframework, das den robusten und autonomen Betrieb von Robotern im Rahmen von Weltraummissionen ermöglicht. Dies wurde mithilfe der im Teilprojekt ESROCOS erarbeiteten Softwareentwicklungsumgebung für Weltraumroboter umgesetzt, an der auch das Robotics Innovation Center des DFKI mitgewirkt hat.

Das Konsortium des INFUSE-Projekts, zu dem ebenfalls das DFKI gehört, realisierte ein umfassendes Framework zur Fusion heterogener Sensordaten, um eine möglichst präzise Bewegungsplanung und Navigation von Weltraumrobotern zu erreichen. Als robotische Testplattform für die innovativen Softwaretechnologien dient in Marokko der hybride Schreit- und Fahrrover SherpaTT des DFKI, der bereits 2016 zusammen mit weiteren Robotersystemen erfolgreich eine Weltraummission in der Halbwüste des US-Bundestaates Utah simulierte.

Die Mission: DFKI-Roboter durchquert autonom die Wüste

Die geplante Feldtestkampagne ist von planetaren Erkundungsszenarien wie der NASA Mars Sample Return Mission inspiriert. Mithilfe der neuen Softwaretechnologien soll SherpaTT eine autonome Langstreckenmission absolvieren.

Um eine Bodenprobe am Zielort zu entnehmen, legt der Rover eine kilometerlange Strecke in der von weiten Ebenen, aber auch steilen Hängen und Schluchten geprägten marokkanischen Wüstenlandschaft zurück. Dabei muss er seinen Weg selbstständig planen und auf Unvorhergesehenes reagieren, z.B. sich auf sich ändernde Untergrundbedingungen einstellen und Hindernisse überwinden.

Der Zeitplan

Während der Feldtests sind die beteiligten Wissenschaftler in einem Hotel außerhalb der Wüste untergebracht. Die erste Phase der Testkampagne dient der Vorbereitung: Integrations- und Reparaturarbeiten werden in einer Werkstatt durchgeführt, erste Tests auf einem nahliegenden Testgelände mit natürlichen Sanddünen. Anschließend begibt sich das Forscherteam für die finalen Tests in die Sahara, um dort die Langstreckenmission mit SherpaTT zu absolvieren. Ein temporäres Zeltlager dient währenddessen als Basis- und Kontrollstation. Am 4. Dezember 2018 ist Presse und Öffentlichkeit geladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen.

Das PERASPERA-Programm des Strategic Research Clusters (SRC) on Space Robotics Technologies wird seit 2014 im Rahmen des Förderprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert.

Weitere Informationen unter:
Strategic Research Cluster (SRC) on Space Robotics Technologies/PERASPERA: www.h2020-peraspera.eu/ 

ERGO: www.h2020-ergo.eu/

ESROCOS: www.h2020-esrocos.eu /; www.dfki.de/robotik/en/research/projects/esrocos.html 

FACILITATORS: www.h2020-facilitators.eu ; www.dfki.de/robotik/en/research/projects/facilitators.html 

INFUSE: www.h2020-infuse.eu ; www.dfki.de/robotik/en/research/projects/infuse.html

Über aktuelle Entwicklungen informieren die Wissenschaftler auf Twitter: https://twitter.com/ft_morocco

Bildmaterial:
Unter https://cloud.dfki.de/owncloud/index.php/s/kbRZCHoDe6L3Pwz stehen Bilder zum Download bereit. Diese können Sie mit Nennung der Quelle „DFKI GmbH“ gerne verwenden.

Kontakt:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Robotics Innovation Center
Dr.-Ing. Thomas Vögele
E-Mail: Thomas.Voegele@dfki.de
Telefon: +49 30 23895 1860

Pressekontakt:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Unternehmenskommunikation Bremen
E-Mail: uk-hb@dfki.de
Telefon: + 49 421 178 45 4180

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Andrea Fink DFKI Bremen idw - Informationsdienst Wissenschaft

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