Neues Highlight der Weltraumtechnik – Universität Stuttgart weiht superschnellen Satellitencomputer ein
Der Rechner ist das Herzstück der hochmodernen Kleinsatellitenplattform „Flying Laptop“, die durch Studierende am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart mit Unterstützung der baden-württembergischen Raumfahrtindustrie entwickelt wurde.
Nach dem Start im Jahr 2014 soll der Stuttgarter Kleinsatellit mit drei Kamerasystemen unter anderem Schifffahrtsbewegungen und Vegetationsmessungen erfassen sowie verschiedene Technologien unter den Bedingungen des Weltraums erproben.
„Wir freuen uns sehr, dass die Universität Stuttgart als weltweit anerkannter Forschungs- und Ausbildungsstandort für Luft- und Raumfahrttechnik mit jährlich über 1.000 Studienbewerbern mit dem Flying Laptop ein weiteres Highlight der Satellitentechnik vorweisen kann.
Insbesondere danken wir dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Firma Astrium für die langjährige Unterstützung dieses Projekts“, sagte der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Wolfram Ressel, vor herausragenden Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter DLR-Vorstandsmitglied Dr. Gerd Gruppe.
„Die vor zehn Jahren begonnene Erforschung von Kleinsatelliten der 130-Kilogramm-Klasse am Institut für Raumfahrsysteme beschreibt eine echte Erfolgsgeschichte. Dass aus dem ursprünglichen Amateurprojekt inzwischen eine hoch moderne Satellitenplattform nach neuesten technologischen Standards entstehen konnte, spricht für die Qualität des Studiums der Luft- und Raumfahrtechnik an der Universität Stuttgart wie auch für die Exzellenz unserer Studierenden“, so der Leiter des Instituts für Raumfahrsysteme, Prof. Hans-Peter Röser.
Prof. Jens Eickhoff, Astrium GmbH, sagte: Die Astrium und das von Astrium gebildete Team von internationalen Industriepartnern sind stolz darauf, ein solches Hochtechnologieprojekt in einer Hochschulpartnerschaft erfolgreich durchgeführt zu haben. Die Entwicklung eines Satellitencomputers als Basis einer wiederverwendbaren Satellitenplattform geht weit über die Komplexität üblicher Hochschulkooperationen hinaus. Die hier entwickelte, patentierte Technologie ist wegweisend und die mit dem Projekt erzielte Qualität der akademischen Ausbildung der Studenten und Doktoranden ist internationales Top-Niveau und kommt somit wieder direkt der Industrie zugute.“
Der neue Computer integriert die Funktion eines Onboardrechners mit der einer Stromversorgungseinheit. Er gehört zu den schnellsten verfügbaren Satellitencomputern weltweit, ist dabei aber erheblich kompakter und daher geeignet für kleine Technologiesatelliten, zum Beispiel bei der Europäischen Weltraumbehörde ESA oder dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und insbesondere auch für die weiteren Satelliten im Stuttgarter Kleinsatellitenprogramm. Entgegen den Rechnern vieler universitärer Kleinstsatelliten basiert er auf strahlungsresistenten Microchips und garantiert damit eine entsprechende Lebensdauer im Orbit. Die Entwicklung und Fertigung des Kleinsatelliten Flying Laptop nach Industriestandard wurden vorwiegend aus Mitteln der Universität und des Landes Baden-Württemberg sowie Beistellungen durch verschiedene Partner realisiert. Für den Start des Kleinsatelliten als piggy-back Satellit hat das DLR Raumfahrtmanagement eine angemessene Unterstützung von 800.000 Euro zugesagt.
Weitere Informationen:
Dr. Hans-Herwig Geyer, Hochschulkommunikation, Universität Stuttgart
Tel.: 0711/685-82555, E-Mail: hans-herwig.geyer [at] hkom.uni-stuttgart.de
Heidi-Maria Götz, Institut für Raumfahrtsyteme (IRS) im Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (RZBW), Tel.0711-685-69628, E-Mail: goetz [at] irs.uni-stuttgart.de
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