Projekt AUTOASSERT: DFKI-Forschende arbeiten an Softwaretool zur Unterstützung deutscher Elektronik-Unternehmen
Sie sind die „Innovationstreiber der Digitalisierung“ in Deutschland: Um die kleinen und mittleren Unternehmen der Elektronikindustrie zu unterstützen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Projekte, die der Entwicklung von Mikroelektronik aus Deutschland zu Gute kommen.
Denn die analogen und digitalen Systeme sind die Schlüsseltechnologie für viele der heutigen und zukünftigen Entwicklungen in Bereichen wie dem Internet der Dinge, dem autonomen Fahren oder der Medizintechnik.
Zu den geförderten Projekten gehört auch AUTOASSERT, in dem der DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems gemeinsam mit dem Start-up COSEDA Technologies an Möglichkeiten arbeitet, die Verifikation von Elektroniksystemen schneller und kostengünstiger zu gestalten.
Seit dem 01. April 2020 erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler zusammen mit ihrem Projektpartner Methoden zur Assertion-basierten Verifikation, die sowohl digitale als auch analoge Systeme frühzeitig überprüfen können.
Projekt knüpft an ausgezeichnete Vorarbeit an
In der Assertion-basierten Verifikation werden bereits vor der eigentlichen Implementierung in der Hardware Aussagen über mögliche Zustände des Systems getroffen, wodurch Fehler, die nicht den erwarteten Zuständen entsprechen, erkannt werden. Hierdurch können Hersteller Zeit und Kosten sparen und somit konkurrenzfähiger werden – ein Vorteil, der gerade kleinen und mittleren Unternehmen entgegenkommt.
Die Herausforderung ist dabei allerdings, bei der Überprüfung der Software auch Einflüsse der analog-digitalen Hardware zu berücksichtigen. Beim bisherigen Vorgehen können diese Einflüsse erst überprüft werden, wenn die Hardware tatsächlich verfügbar ist.
Ein Lösungsansatz hierfür ist die Erstellung und Simulation von analog-digitalen virtuellen Prototypen inklusive der betrachteten Anwendungssoftware, an der Forschende des DFKI bereits erfolgreich im Projekt CONVERS arbeiteten – ebenfalls in Kooperation mit COSEDA Technologies.
Die CPS-Mitarbeiter Dr. Daniel Große und Muhammad Hassan erhielten für ihre Forschung den Best Paper Award der „Design and Verification Conference Europe“ (DVCon) 2018 in München. Während es in CONVERS darum ging, die Simulationsszenarien mit Constraints, das heißt mit Vorgaben für den möglichen Inhalt von Variablen zu erzeugen, steht in AUTOASSERT die automatisierte Überprüfung der Simulationsergebnisse im Vordergrund.
So lässt sich beispielsweise das digital-analoge System eines elektrischen Autofensterhebers testen, bevor die Autotür gebaut wird. In der Simulation wird überprüft, ob das Fenster stoppt, sobald durch eine Hand ein physischer Widerstand aufgebaut wird. Die Assertion gibt das Stoppen des Fensters als erwarteten Zustand vor – das Einklemmen der Finger wäre entsprechend als Fehler erkennbar.
Frühzeitige Verifikation spart Schritte im Produktionsprozess
Das Projektziel ist es, die neue Verifikationssoftware prototypisch in die Entwicklungsumgebung COSIDE zu integrieren, die COSEDA Technologies seinen Kunden anbietet. Mit den neuen Methoden und dem Kernstück des Projekts, einer Assertion-Bibliothek für heterogene Systeme, soll die Möglichkeit entstehen, diese analog-digitalen Elektroniksysteme bereits lange bevor die richtige Hardware verfügbar ist automatisiert zu verifizieren.
Denn viele Technologien werden an unterschiedlichen Stellen produziert und designt. Eine frühzeitige Verifikation, die auch Aspekte des physischen Designs durch Simulationen berücksichtigen kann, spart so zahlreiche Schritte im Produktionsprozess.
Zur Entwicklung der prototypischen Software und der Assertion-Bibliothek wird das Projekt AUTOASSERT ab dem 01. April 2020 über drei Jahre gefördert. Hierfür stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Projektpartnern, COSEDA Technologies GmbH und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, 830.000 Euro zur Verfügung.
Bildmaterial
Unter cloud.dfki.de/owncloud/index.php/s/tjQR7coLK3mLxq8 stehen Ihnen das Projektlogo und eine Visualisierung zur Verfügung. Diese können Sie unter Berücksichtigung der hinterlegten Quellenangaben gerne für Ihre Pressearbeit verwenden.
DFKI-Kontakt
Dr.-Ing. Daniel Große
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Cyber-Physical Systems
E-Mail: daniel.grosse@dfki.de
Tel.: 0421 218 63935
DFKI-Pressekontakt
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
Team Unternehmenskommunikation Bremen
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