Schiffe mit Robotern inspizieren und reinigen

Unterwasserroboter
(c) aau/CNS

Tests mit Schiffen der Wörtherseeschifffahrt.

Die Reinigung eines Rumpfs eines Containerschiffes dauert derzeit rund acht Tage und verursacht Kosten von 100.000 bis 200.000 Euro. Ein Team, dem auch Forscher*innen am Institut für Intelligente Systemtechnologien angehören, möchte autonome Roboter für diese Aufgabe einsetzen. Nun laufen dafür Tests am Wörthersee.

„Es gibt zwar ferngesteuerte Anlagen, die den Menschen bei der Wartung der Schiffe unterstützen, aber bisher ist es noch nicht gelungen, komplett autonome Roboter hierfür zum Einsatz zu bringen. Die Robustheit und Verlässlichkeit solcher Systeme konnte noch nicht hinreichend nachgewiesen werden, um Reedereien und Endnutzer vom Potenzial zu überzeugen“, erläutert Stephan Weiss, Leiter der Gruppe Control of Networked Systems (CNS) an der Universität Klagenfurt. Er wirkt gemeinsam mit seinem Kollegen Jan Steinbrener und seinem Team an mehreren Arbeitspaketen des EU-HORIZON2020-Projekts „BugWright2 Autonomous Robotic Inspection and Maintenance on Ship Hulls and Storage Tank“ mit.

Die Technologie sieht den Einsatz unterschiedlicher Roboter vor: Sowohl kleine Helikopter, so genannte Micro Aerial Vehicles (MAV) als auch kleine autonome Unterwasserfahrzeuge (Autonomous Underwater Vehicles, AUV) sollen ihre Dienste gemeinsam mit Teams von magnetischen Radroboter an den verschiedenen Schiffsoberflächen tun. Die Struktur soll visuell und akustisch inspiziert werden, um Korrosionsflecken zu identifizieren und die Oberfläche wie erforderlich zu reinigen.

Das Problem dabei: Der Unterwasserroboter muss dafür ohne GPS Signal wissen, wo er sich befindet, und autonom navigieren können. Schwierigkeiten bereiten die geringe Textur und glatte Oberfläche des Schiffskörpers, die eine genaue Kamera oder Sonar-basierte Navigation erschweren.

Projektpartner im Konsortium ist unter anderem die Norwegian University of Science and Technology (NTNU), an der Alexandre Cardaillac als PhD-Kandidat am Department of Marine Technology im Applied Underwater Robotics Laboratory (AURLab) arbeitet. Er wird nun gemeinsam mit Martin Scheiber und Alessandro Fornasier, PhD-Kandidaten in der CNS-Gruppe an der Universität Klagenfurt, Tests am Wörthersee durchführen. Dafür stehen Schiffe der Wörtherseeschifffahrt zur Verfügung.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

DI Martin Scheiber
+43 463 2700 3573
martin.scheiber@aau.at

http://www.aau.at

Media Contact

Dr. Romy Müller UNI Services
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium

… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…

Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl

Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…

Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer

Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…