Virtual Reality – Umgebung für‘s Homeoffice
Simulationsergebnisse aus Supercomputern oder Konstruktionsdaten aus CAD-Systemen werden normalerweise in einer Cave visualisiert und analysiert. Das in der Corona-Pandemie erforderlich gewordene „Social Distancing“ ist dort jedoch nicht möglich.
Visualisierungsexperten aus sechs Baden-Württembergischen Hochschulen und Universitäten haben im Projekt „Virtuelle Kollaborationslabore Baden-Württemberg“ (KoLab-BW) eine neue Softwareplattform entwickelt, die die Kooperation räumlich getrennt arbeitender Personen in Virtuellen Umgebungen (Virtual bzw. Augmented Reality, VR/AR) ermöglicht.
Teammitglieder aus Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und Anwendung können sich mit Hilfe der im Projekt KoLab-BW entwickelten VR-Software sowie kostengünstiger, kommerziell verfügbarer VR-Brillen und Controllern in einem virtuellen Meeting-Raum treffen, dessen Hardware an beliebiger Stelle stehen kann.
Repräsentiert durch Avatare interagieren sie in diesem virtuellen Raum miteinander und analysieren gemeinsam 3D-Visualisierungen – direkt von ihrem Arbeitsplatz aus oder sogar im Homeoffice.
Insbesondere in Szenarien, die ein spontanes persönliches Zusammenkommen erschweren – verteilte Standorte der Mitarbeitenden oder eben das aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie erforderlich gewordene „Social Distancing“ – unterstützt diese Technologie die Zusammenarbeit und erleichtert maßgeblich aktuell erschwerte Arbeitsprozesse.
Nicht nur in Corona-Zeiten wird dies unter anderem dazu beitragen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu beschleunigen oder die Einführungszeit neuer Produkte am Markt deutlich zu verkürzen.
Zudem wird erwartet, dass die neue Software im Bereich von Schulung und Training von großem Nutzen sein wird. So könnte sie die Ausbildung von Studierenden maßgeblich unterstützen oder auch für moderne Methoden des Distance Learnings genutzt werden.
Am KoLab-BW-Projekt beteiligt sind das Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), das Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart (VISUS), die Universität Ulm, das Kompetenzzentrum Virtuelle Realität der Hochschule Mannheim (KVE), die Hochschule Albstadt-Sigmaringen sowie die Hochschule Ravensburg-Weingarten. Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Dr. Uwe Wössner, Universität Stuttgart, Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS), Tel. +49 (0) 711 / 685-65790, E-Mail: woessner@hlrs.de
Christopher Williams, Universität Stuttgart, HLRS, Tel. +49 (0) 711 / 685-62517, E-Mail williams@hlrs.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie
Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.
Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.
Neueste Beiträge
Lange angestrebte Messung des exotischen Betazerfalls in Thallium
… hilft bei Zeitskalenbestimmung der Sonnenentstehung. Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration von Wissenschaftler*innen ist einer Antwort nun nähergekommen. Ihnen…
Soft Robotics: Keramik mit Feingefühl
Roboter, die Berührungen spüren und Temperaturunterschiede wahrnehmen? Ein unerwartetes Material macht das möglich. Im Empa-Labor für Hochleistungskeramik entwickeln Forschende weiche und intelligente Sensormaterialien auf der Basis von Keramik-Partikeln. Beim Wort…
Klimawandel bedroht wichtige Planktongruppen im Meer
Erwärmung und Versauerung der Ozeane stören die marinen Ökosysteme. Planktische Foraminiferen sind winzige Meeresorganismen und von zentraler Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf der Ozeane. Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums CEREGE in…