Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder in Indonesien
Mit großer internationaler Beteiligung wurde jetzt der Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) “ Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder“ in Palu, Indonesien, eröffnet.
Witzenhausen/ Palu. Mit großer internationaler Beteiligung wurde jetzt der Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) “ Stabilität von Randzonen tropischer Regenwälder“ in Palu, Indonesien, eröffnet. Der DFG-Sonderforschungsbereich wird von den Universitäten in Kassel und Göttingen gemeinsam bearbeitet. Für die noch junge Universität Gesamthochschule Kassel ist dies der erste DFG-Sonderforschungsbereich, an dem sie beteiligt ist: Grund für den Vizepräsidenten der GhK, Prof. Dr. Herbert Haf, zusammen mit dem Vizepräsidenten der Göttinger Universität, Prof. Kuhn, sowie dem Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. E.-L. Winnacker an der Eröffnungszeremonie in Palu teilzunehmen; gemeinsam mit den dortigen Präsidenten der beteiligten Universitäten, dem Institut Pertanian in Bogor auf der Insel Jawa sowie der Universitas Tadulako in Palu auf der Insel Sulawesi, fand Ende September die feierliche Eröffnungszeremonie statt.
Von den insgesamt 18 Teilprojekten entfallen vier mit einem Gesamtvolumen von 1,1 Millionen Mark auf die Kasseler Universität. Beteiligte der GhK sind:
· Prof. Dr. Michael Fremerey, Fachgebiet Soziologie ländlicher Räume der GhK in Witzenhausen. Fremerey ist stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereichs und im Projektbereich „Projektübergreifende Serviceleistungen“ mit verantwortlich für die Zentrale Koordination und Verwaltung.
· Wissenschaftlich bearbeiten Fremerey, Dr. Siawuch Amini und Mitarbeiter aus Witzenhausen sowie die indonesischen Partnern, darunter der Minister für Landwirtschaft und Forst, Prof. Dr. Saragih, im Projektbereich „Soziale und ökonomische Dynamik“ das Thema „Soziale Organisation und Prozesse ökologischer Stabilisierung und Destabilisierung“
· Im Projektbereich „Landnutzungssysteme“ wird die Thematik der Entwicklung nachhaltiger landwirtschaftlicher Landnutzungssysteme von PD Dr. Jürgen Kroschel, Fachgebiet Pflanzenbau in den Tropen und Subtropen der GhK in Witzenhausen bearbeitet.
· Im Teilbereich „Biodiversität“ bearbeitet Prof. Dr. Christoph Leuschner, Fachgebiet Ökologie im Fachbereich Biologie/ Chemie das Thema „Strukturelle und funktionelle Pflanzendiversität verschiedener Landnutzungsformen“. Leuschner hat zum 1. Oktober einen Ruf an die Göttinger Universität angenommen und nimmt das in Kassel gestartete Projekt mit nach Göttingen.
Auch für die Deutsche Forschungsgemeinschaft eröffnet sich mit dem Sonderforschungsbereich zu den Randzonen tropischer Regenwälder ein neuer Ansatz: erstmals werden hier Fragestellungen nach der sozio-ökonomischen und der ökologischen Stabilität in interdisziplinärer Zusammenarbeit in ihren Wechselwirkungen analysiert und bewertet. Dabei sind die Randzonen von Regenwäldern als die Nahtstellen zur Nutzung durch Land- oder Forstwirtschaft und Besiedlung von Bedeutung, da ihre Stabilität langfristig über den Bestand des Regenwaldes entscheidet: In dem Sonderforschungsbereich soll die Frage geklärt werden, wie in einem solchen System sozio-ökonomische und ökologische Stabilität gelingt, auch wenn in Indonesien oder in anderen Ländern aufgrund des Bevölkerungswachstums erheblicher Druck auf die Regenwaldränder entsteht. Dass trotz Bevölkerungswachstums so nachhaltig gewirtschaftete werden kann, dass eine optimale Stabilität entsteht, ist auch in Europa und Deutschland interessant und ergibt sich aus der wichtigen Bedeutung der Regenwälder auf das Weltklima.
Annette Ulbricht-Hopf
Kontakt und weitere Information:
Universität Gesamthochschule Kassel
Institut für soziokulturelle Studien in Witzenhausen
Dr. S. Amini
Tel. 05542 98 1239, Fax -1313
Email: amini@wiz.uni-kassel.de
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