Wissenschaft im Grenzgebiet zwischen Theater und Therapie, zwischen Medizin und Psychologie
Die Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen lädt zu ihrem Symposion „Die Kunst heil zu werden … heil zu sein“ vom 14. bis 16. September 2001 in Hildesheim ein. Das Symposion soll einen Einblick in das Grenzgebiet zwischen Theater und Therapie, zwischen Medizin und Psychologie geben auf dem am Fachbereich Sozialpädagogik der Hochschule besonders intensiv gearbeitet und geforscht wird.
Der Fachbereich Sozialpädagogik der Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen lädt zu einem ganz besonderen Symposion vom 14. bis 16. September 2001 ein: Unter dem Titel „Die Kunst heil zu werden … heil zu sein“ geht es um Verfahren und Erfahrungen in der Theatertherapie, der Meditativen Kunst- und Atemtherapie und im Hildesheimer Gesundheitstraining. Das Symposion soll einen Einblick in das Grenzgebiet zwischen Theater und Therapie, zwischen Medizin und Psychologie bieten – ein Grenzgebiet auf dem gerade in Hildesheim besonders intensiv gearbeitet und geforscht wird.
Kunst und Theater sind prägende Elemente des Fachbereichs Sozialpädagogik. Beratungs- und Gesundheitsthemen spielen in Forschung und Lehre eine wichtige Rolle. In diesem Umfeld sind auch neue Formen der Theatertherapie, die Meditative Kunst- und Atemtherapie und das Hildesheimer Gesundheitstraining entstanden und in zahlreichen Arbeiten weiterentwickelt und evaluiert worden. Diese Verfahren werden im Rahmen des Symposions vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Psycho-Allergologie, der Gesellschaft für Theatertherapie als Kongress zum Hildesheimer Gesundheitstraining veranstaltet und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert wird.
Den Kern des dreitägigen Symposions bilden eigene Erfahrungen der Teilnehmer in Workshops. Den Rahmen stecken vier Vorträge ab:
Prof. Dr. Peter Petersen von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) spricht über das Verhältnis von Kunst und der gegenwärtig waltenden „mechanistischen“ Medizin und deren notwendige Weiterentwicklung. Über „Mentale Gesundheitsberatung bei chronischen Erkrankungen“ referiert Prof. Dr. Gerhart Unterberger. Mit der Entwicklung der Psychoneuroimmunologie werde immer deutlicher, wie wichtig psychische und emotionale Einflüsse gerade bei chronischen Erkrankungen und bei Heilungsprozessen sind. Eine mentale Gesundheitsberatung nutze diese Erkenntnisse mit Hilfe hypnotherapeutischer Verfahren, die geeignet seien, emotionale Hemmungen von Immunreaktionen aufzuheben, ungünstig gelernte Immunreaktionen zu verändern und Heilungsprozesse gezielt zu fördern. Unterberger wird (auch in Workshops) Verfahren und Logik der mentalen Gesundheitsberatung verdeutlichen und mit Hilfe empirischer Ergebnisse die faszinierenden Möglichkeiten veranschaulichen, die Behandlung und Vorsorge vieler Erkrankungen revolutionieren können.
Professor Dr. Birgit Klosterkötter-Prisor stellt die Heilkraft von Spiel und Theater vor. „Im Schutze des Spiels zeige ich mich – im Alltag verkleide ich mich“: Dramatiker arbeiten mit der Konfrontation von maskiertem Alltagsverhalten und authentischem Verhalten auf der Bühne. Spielräume in sich zu öffnen, verschlossene Tüten im eigenen Inneren zu entdecken und aufzustoßen und die ungelebten Anteile Gestalt annehmen zu lassen, heiße komplexer und heiler zu werden, sagt Klosterkötter-Prisor. An dieser Stelle begegnen sich Theater und Therapie, was bei dem Symposion ebenfalls in Vortrag und Workshop vorgestellt wird.
„Therapie und Kunst : Die Psyche als Ort der Gestaltung“ ist das Thema eines Vortrags und Workshops von Professor Michael Schwindt. Er stellt die Meditative Kunst- und Atemtherapie vor, bei der dem künstlerischen Gestalten, dessen Wirkung in vielen Untersuchungen überzeugend belegt worden ist, eine zentrale Bedeutung eingeräumt wird. Schwindt analysiert die heilenden Wirkungen der Kunsttherapie.
Rund 20 Referenten werden an den drei Tagen in Workshops intensive Erfahrungen ermöglichen, aus ihren Forschungen und Erfahrungen berichten und den „roten Faden“ ihrer Verfahren darstellen.
Abgerundet wird das Symposion durch eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Krankenkassen zum Thema: „Wer kann es sich leisten, das nicht zu bezahlen?“
Kontakt und Anmeldung:
Symposion 2001
Prof. Dr. Gerhart Unterberger
FH Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Hohnsen 1, 31134 Hildesheim
Symposion2001@fh-hildesheim.de
http://www.fh-hildesheim.de/FBE/FBS/Index.htm
Das Programm:
Freitag, 14. 9. 01
ab 12.00 Einstimmung mit Getränkebar und Infoständen
12.30 – 14.00 Begrüßung und Eröffnungsvortrag:
Heilkunst – Sprung in die therapeutische Zukunft Peter Petersen
14.00 – 14.30 Getränkebar und Infostände
14.30 – 15.30 Mentale Gesundheitsberatung bei chronischen Erkrankungen
Gerhart Unterberger
16.00 – 18.30 Intensivworkshops: 1. Teil
20.00 Workshops: „Entspannende Erfahrungen“
Samstag, 15. 9. 01
9.00 – 10.00 Aus voller Seele spielen: Die Heilkraft von Spiel und Theater
Birgit Klosterkötter-Prisor
10.00 – 10.30 Getränkebar und Infostände
10.30 – 13.00 Intensivworkshops: 2. Teil
14.00 – 15.00 Kunst und Therapie: Die Psyche als Ort der Gestaltung
Michael Schwindt
15.30 – 18.00 Workshops „am Samstag“
19.00 – 20.00 Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Psycho-Allergologie
ab 20.30 Ein Fest für die Sinne (Live-Musik)
Sonntag, 16. 9. 2001
9.30 – 11.00 Intensivworkshop: 3. Teil
11.00 – 12.00 Offene Gesprächsgruppen zu den Workshops:
· Mentale Gesundheitsberatung
· Theater und Therapie
· Kunst und Therapie
· weitere Gruppen
Treffen von Organisationen
12.00 Buffet
13.00 – 15.00 Wer kann es sich leisten, das nicht zu bezahlen?
Podiumsdiskussion zur gesundheitspolitischen Dimension dieser Verfahren
15.00 – 15. 30 Ausklang
Die Referenten:
Ilona Alisch
Psychologische Psychotherapeutin, NLP-Master, Gesundheitstrainerin, Mitglied des HGT-Entwicklerteams
Hans-Jürgen Altmeyer
Dipl. Psych., Psychotherapeut, NLP-Master, Gesundheitstrainer, Mitglied des HGT-Entwicklerteams
Maria v. Bismarck
Schauspielerin, Regisseurin, Gestalt- und Körpertherapeutin, Leiterin von Gruppen im Bereich Meditation und Dramatherapie
Cordula Borbe
Dipl. Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin, Promotionsassistentin an der FH HHG, FB Sozialpädagogik
Forschungsthema: Entwicklung systemischer Beratungskonzepte für chronische Erkrankungen im Kindesalter
Birgit Brockmeyer
Dipl. Sozialpädagogin, Kinderkrankenschwester, Krisen- und Konfliktberaterin, MKA – Therapeutin und MKA – Ausbildungsleiterin, Lehrbeauftragte der FH HHG
Silke Deyda
Theologin und Tanzleiterin, Pastorin, Fortbildungen in Sakraltanz
Tätigkeit in kirchlichen und klösterlichen Bildungseinrichtungen, getanzte Gottesdienste, Choreographien zu geistlicher Musik
Prof. Dr. med. Gerd Grospietsch
Chefarzt der Frauenklinik und Hebammenlehranstalt am Städtischen Klinikum Braunschwei, Facharzt für Gynäkologie, Hypnotherapeut, HGT-Gesundheitstrainer
Prof. Birgit Klosterkötter-Prisor
Prof. für Integrative Theaterpädagogik an der FH HHG
Studium der Allgemeinen Pädagogik und Sonderpädagogik, Germanistik, Theaterwissenschaft
Ausbildungen in Schauspiel, Tanz, Gesang sowie Integrativer Körper- und Bewegungstherapie
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Experimentelles Theater, Grenzüberschreitungen zwischen Theater und Therapie, Theater als interdisziplinäres Forschungsfeld in der Sozialen Arbeit
Ingrid Lutz
Theaterpädagogin, Dramatherapeutin, Ausbildung in Schauspiel und Regie, Fortbildungen in verschiedenen körperorientierten Verfahren, langjährige Arbeit in der ambulanten und stationären Suchtrehabilitation und mit Tätern und Opfern sexueller Gewalt.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes „Zum heilenden und sozial integrativen Potenzial von Theater und künstlerischen Aktionen“ Entwicklung von Theaterstücken mit verschiedenen Zielgruppen.
Prof. em. Dr. med. Peter Petersen:
Prof. für Psychotherapie und Psychiatrie, MHH Hannover
Leiter des Forschungsinstitutes für künstlerische Therapie
Raphaela Pütz Kecskemethy
Diplomierte Kunsttherapeutin, Diplom in visueller Kommunikation, Weiterbildungen in PNI, NLP und HGT, Erfahrungen in der Arbeit mit Behinderten, in Kursen mit unterschiedlichen Altersgruppen und Einzeltherapien
Petra Schadt-Gottschalk
Märchentherapeutin, Märchenerzählerin
Dr. med. Egbert Schulz
Leiter der Forschungsgruppe „Hyperthonie und Endothelforschung“, Universitätsklinik Göttingen
Dr. med. Uwe Ross
Horst Stoldt
Physiker, Oberstudienrat, MKA-Therapeut
Prof. Michael Schwindt
Diplompädagoge, Pädagogik und Kunstpädagogik, Entwickler der Meditiativen Kunst- und Atemtherapie
Bettina Stoltenhoff-Erdmann
Dramatherapeutin im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, arbeitet in der Kunsttherapieabteilung mit Erwachsenen für verschiedene psychiatrisch -psychotherapeutische Bereiche und in der psychosomatisch – psychotherapeutischen Ambulanz als Leiterin von Dramatherapie- und TZI – Gesprächsgruppen
Prof. Dr. Gerhart Unterberger
Psychologie, Verhaltenstherapie, NLP, mentale Gesundheitsberatung, Mitglied des HGT-Entwicklerteams
Karl-Heinz Wenzel
Dipl. päd., HGT-Lehrtrainer,Gesprächspsychotherapie, NLP, psychologische Praxis
Dr. Klaus Witt
Diplom-Psychologe, Verhaltenstherapeut, NLP-Lehrtherapeut, Psychologischer Psychotherapeut.
Arbeitet in Bargteheide in eigener Praxis, Mitglied des HGT-Entwicklerteams, Promotion mit einer Studie zur Wirksamkeit des HGTs bei Allergien.
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Weitere Informationen:
http://www.fh-hildesheim.de/FBE/FBS/Index.htmAlle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
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